2248. Sippung, NAP der Bgfr Hägar

Dass man als Burgfrau, statt bequem zu sitzen
Und Zierde in der Hessenburg zu sein,
Sich nicht erfreuen darf an Geistesblitzen
Nein zuhör‘n muss, und schreiben und auch schwitzen
Kann ich dem Thron von damals nicht verzeih’n.

Was damals war? Das ist sehr schnell beschrieben:
Es gab ein großes Frauenlob-Turney
Einer gewann, von heldenhaften Sieben,
Der Rest ist traurig auf dem Platz geblieben
Sonst war für das Berichten nichts dabei.

Eins bleibt besteh‘n: der auf dem Thron gewesen:
Mein Burgherr war‘s, voll Glanz in der Funktion.
Schön und geschmückt war da sein ganzes Wesen
Er wirkte souverän und sehr belesen.
Es war die Pracht von einem Uhu-Sohn.

Ich hatte Augen nur für ihn und was er machte
Ich sah und hörte nicht, was rings umher
Die Sinne schwanden, wenn er zu mir lachte
Bewundernd sah ich, wie er sprach und dachte,
Und wünschte von dem allem mehr und mehr.

Was in der Sippung war, ich konnt’s nicht fassen
Ich war, fast wie berauscht, der Sinne bar.
Frappant und Pepp war’n völlig am Verblassen
Ihn sah ich nur, und keine andren Sassen,
Weil ich verzückt von OÄ Hägar war.

Mein Glück war voll, als er mit Huld und Gnade
Das NAP mir gab. Mir wurd‘ vor Wonne heiß,
Ich nahm den Stift zur NAP-Parade
Und wusste, dieser Job ist, nachgerade,
Mein Glück und des Vertrauens mir Beweis.

Aber irgendwann reicht es!

So etwa hat er sich den roten Faden
Bei meinem NAP sich ausgedacht!
Doch hat die Rechnung er, zu seinem Schaden,
Ohne den Wirt. (Verzeiht, wenn ich geladen.)
Sprich: ohne mich und meine Gunst gemacht!

Seit vierzig Jahren schreib ich ihm die Texte
Damit sein Licht in hellstem Strahl man seh‘
Weshalb er dringend wollte, dass ich fexte,
Auf das man glaubt, er wär es, der so hexte,
Die schönen, zarten, wundervollen Texte,
Macht‘ ich für ihn nochmal das NAP.

Corona tat mir Illusionen rauben!
Da saß er meistens dösig nur zu Haus.
Wie, dacht‘ ich, pflückt er so des Geistes Trauben?
Als Übermensch, den er mich machte glauben,
So sah er dabei überhaupt nicht aus.

Wie lang schon habe ich für ihn geschrieben!
Und jedes Wort von ihm ist nur von mir.
Ja, jede Fexung hab‘ ich ihm geschrieben!
Beim Fechten wär‘ er Zweiter sonst geblieben,
Sein Truchseß fischte weiterhin im Trüben
Und seine Herrlichkeit verblasste schier!.

Hätt‘ er das NAP mir nicht gegeben,
Dann wär‘ ich heute zu ihm nicht so fies.
Das hat er jetzt von seinem eitlen Streben
Er muss die Schätze künftig selber heben
Und dass das klappt, das möcht‘ ich noch erleben!
Die Rache wird mir heute voll und süß!

Zum Brunnen geht der Krug ja meistens lange,
Jetzt bricht der Henkel – ‚s ist halt Porzellan.
Nun wird es Hägar hoffentlich ganz bange!
Das hat mit meines Textes süßem Klange,
Dies NAP – so ich hoffe - getan.