Ritterschlag Ob der Dill a.U.138

Wer hatte Schuld? Ich mag es nicht zu sagen.
War's Schoner, der mich, ob ich mitführ' fragte,
Die Burgfrau, die den Ausritt heut' nicht untersagte,
Zwei-F-Quadrat, der mich vor seinen Thron zu zerren wagte?
Wer's immer war: Ich will nicht klagen

Der Thron in Ob der Dill gilt schwer als zu erleuchten.
Drum bat man: Hägar, mach du es, sei lieb!
Er kam. Er sah. Er tat's. Auch wenn sie schließlich keuchten:
Er ging ganz einfach nicht. Des Thrones Dunkel blieb.
Denn diesem fiel nichts ein, in seinem Streben,
Als Hägar – schwuppdiwupp – das NAP zu geben.

Ja, schaut! Wie's Ob der Dill mit Gästen treibt.
Gebt mir Papier und Stift! Und Hägar schreibt.

In Ob der Dill, schreibt er, war'n viele eingeritten.
Von manchem ahnte Hägar nicht, dass er am Leben war.
Die Ordenspracht! Die Farben! Diese Fülle – wunderbar!
Und Hägar – schreibend – saß bescheiden in der Mitten.
War ganz beglückt: Denn gilt als Senior er profan,
Ward er an seinem Tisch als Jungspund abgetan.
Das tut ihm gut
Und macht ihm Mut.
Das braucht er für sein Protokoll.
Toll!

Man schlug, schreibt Hägar, heut' der Ritter zwei,
Mit viel Geschrei.
Nach altem Zeremoniell
Ging das ganz schnell.
Und nichts geschah, was einem Protokoller
Stoff gab. Gar nichts. Doch schreiben soll er.

Als dann Zwei-F-Quadrat zur Rostra ging, da lachte
Der arme Hägar. Zog voll Hoffung seinen Stift heran
Dass wenigstens der für Protokoll der Unsinn machte.
Aber er dachte,
Nicht im Traum daran.

Ob Wummerle, Chemnix, Marthheori oder wer immer,
Zur Rostra ging – es wurde nur schlimmer.
Nur Wohlgesetztes. Keiner blieb hängen,
Es gab kaum Längen.
Ich weiß, schreibt Hägar da ins Protokoll,
Nicht, was ich heute hier berichten soll.

So bleibt zum Schluss nur, die Bilanz zu ziehen:
Was hat der heut'ge Abend uns gebracht?
Zwei prächt'ge Ritter wurden neu gemacht.
's gab Freiquell wie -atzung. Seht, wie Schock da lacht.
Der Thron hat sich recht schöne Reden ausgedacht
Und Hägar ward das Protokoll verliehen.

Zwei-F-Quadrat war es wohl nicht bewusst.
Was er dem Hägar tat, mit solchem Frust.
Man sah am End' ihn reuig. Sah ihn weinend knie'n.
Da beugte Hägar selbst das Knie, zog ihn an die Brust.
Er wollte den Beamten keinesfalls bemüh'n.

Und Hägar schreibt: Komm ich in fernen Zeiten
Nach Ob der Dill. Dann lasst mich nicht so leiden,
Sonst lässt mich meine Burgfrau nicht mehr her.
Denn, komme ich erschöpft nach Haus geschlichen,
Mit Kopf und Leib, aus dem die Kraft gewichen,
Bring ich nichts mehr.
Geh' nur zur Ruh',
Mach die Augen zu,
Sage Lulu
Träum' von Uhu.

…und was meine Burgfrau dann sagt, kann sich jeden alleine vorstellen.