Wat Mott (306 Ob der Dill)

Wat Mott dat mot we maken
seit 143 Schlaraffe

Wat Mott gegen Hägar

Als Hägar seine von der Ob der Dill – Junkertafel entführte Knute zurückholte und den Junkermeister ob dieses Bubenstreiches forderte, war Rt Wat Mott zufällig Vertreter für den abwesenden Junkermeister Teredo.
Das Duellthema - brilliant von Herrlichkeit OK Rt Elog-quenz formuliert - lautete:
Halb zog man sie, halb sank sie hie.

Es ist wahrlich gut, dass die vom Ritter Hägar und Junkermeister des Reyches „Zu den Gyssen“ wortgewaltig vorgetragene Agitation gegen den Junkermeister vom allzeit fröhlichen Reych „Ob der Dill“ von mir – dem an diesem Tage in Erleuchtung des Oberschlaraffen Chelifer ernannten stellvertretenen Junkermeister – erwidert werden kann. Warum das so ist, wird sich noch zeigen. Ich stelle die folgenden Ausführungen daher unter das Motto:

Süßer als der Genuss der Rache
ist der Genuss des Verzeihens.

Der an sich vielliebe Riter Hägar verwandelte sich bei der Rücknahme und Rückgabe seiner Knute in einen autoritären und wahrlich strengen Junkermeister. Dabei war ihm nicht aufgefallen, dass die Knute einem wieder der OR Eloquenz zu definieren beliebte „preschlaraffischen Zellhaufen“ – vulgo Pilger – anheim fiel.

Halb zog man sie, halb sank sie hie – in diesen Worten ist in vortrefflicher Weise gesagt und eingebunden, was in Wirklichkeit geschah. Die Knute, belastete von jahredlangen harten Händen lockte eben diesen Pilger mit leisen und flehentlichen Worten, für die ein langjähriger Schlaraffe und gestrenger Junkermeister wie Ritter Hägar keine Ohren mehr hat. Endlich einmal aus dem wöchentlichen Stress der Sippung herauszukommen, ein wenig Ruhe zu erhalten, Reisefreiheit zu gewähren und zu erhalten – all diese Informationen gab die Knute weiter und wurde höchstsensibel von unserem jetzigen Knappen 111 aufgenommen und tatkräftig umgesetzt. Hier kann doch nicht von einem Diebstahl gesprochen werden, sondern eher handelte es sich um einen Akt der christlichen Nächstenliebe.

Sofort nach Übernahme der Knute ergab sich dann auch ein völlig entspanntes Verhältnis, dass auch von intensiven Attacken, die von außen auf unser Reych und unseren Junkermeister in Besonderen einschlagen, nicht gestört werden. Die Knute hatte endlich Gelegenheit, die weite Welt anderer Reyche kennen zu lernen, erhielt Willekums und sogar einen Ahnen aus dem Reych Asceburgia. Welch andere Knute kann selbiges von sich behaupten? Schon bald waren auch äußerlich Zeichen der Entspannung zu erkennen – die Striemen der Knute verhielten sich ruhig und entwickelten ein völlig entspanntes Verhältnis zu seinem Bruder im Geist der Knute des Junkermeisters des allzeit fröhlichen Ryches „Ob der Dill“.

Und in der oben zitierten Agitation des Ritters Hägar gegen die Erziehungsmethoden unseres Junkermeisters trifft es sich eben vortrefflich das nicht selbiger darauf zu antworten hat, sondern, sein an diesem Tag zwar zufälliger aber durch die Erleuchtung des OR richtig benannten Stellvertreters. Es hat sich doch mehr als deutlich gezeigt, dass in der Funktion des Junkermeisters zwei völlig verschiedenartige Erziehungskonzepte aufeinander prallen. Wie sonst kann Rt. Hägar die Erziehungserfolge unseres Junkermeisters anzweifeln – nur deswegen, weil unser Junkermeister der Ritter Teredo nicht mit der Knute wedelt und Autorität erzwingt. Rt. Hägar müsste eigentlich wissen, dass durch unsere Burg der Hauch von Wissenschaft und Toleranz weht. Hier studierte bereits Comenius, dem es ein Anliegen war, neue Erziehungsmethoden einzuführen, dessen Umsetzung letztlich durch Steiner, Montesssori und die Waldorf-Schulen realisiert wurden. Und in dieser Tradition lebt und denkt auch unser Junkermeister Teredo: seine Leistung besteht darin, ohne verbale oder gar körperliche Strenge seine Junkertafel angstfrei zu edlen, lebensfrohen Rittern zu erziehen. Klar wird jetzt, dass viele Teilnehmer der Junkertafel „Zu den Gyssen“ die Sippungen gebückt verfolgen, nur um bei Ritter Hägar nicht in Ungnade zu fallen. Unser Junkermeister, der Rt. Teredo dagegen, hat es aufgrund seiner hohen Sensibilität, seiner humanistischen Bildung und natürlichen Autorität und Ausstrahlung nicht nötig, die Knute zu schwingen, sondern sie als das zu benutzen, was sie sein soll: ein Symbol und zwar aus längst vergangenen Zeiten. Nein, Rt. Teredos Blicke reichen aus und ein Kräuseln seiner Augenbraunen genügt, um die Junkertafel in tiefes Grübeln fallen zu lassen, um die Ursachen des möglichen Ungemachs zu ergründen. Die brillanten Ergebnisse der Kugelungen, Junker-, Knappen und Ritterarbeiten bzw. –prüfungen zeigen eindeutig die Richtigkeit seiner Führung.

Natürlich, und dass sei zu Ehrenrettung von Ritter Hägar gesagt, hatte die Knute Heimweh und wollte in das Reych „Zu den Gyssen“, zu der dortigen Junkertafel zurück. Aber oh Schreck: kaum war der Junkermeister Rt. Hägar wieder in den Besitz der Knute gelangt, schon musste ein Junker gezüchtigt werden und das vor Augen aller anwesenden Ritter. Schande und welch unschlaraffisches Verhalten. Aber schon hier konnte man spüren, dass die Erholungszeit für die Knute, für die Junkertafel aber auch für den Junkermeister vorbei war.

Der Dichter Johan Nestroy hat zu diesem Thema folgende Zeilen geschrieben:

O Knute, o Knute
Die Schwingen man tute,
machst Wirkung sehr gute
bei frevelndem Mute
Was dem Kinde die Rute
Ist dem Volke die Knute;
Die stillest die Wute
Rebellischem Blute.
Und das alles das tute
Die Knute, die Knute!
Weshalb ich mich spute,
In einer Minute
Poetischer Glute
Schrieb ich an die Knute
Dies Gedicht, dies gute.

Und in diesem Sinne freuen wir Schlaraffen des allzeit fröhlichen Reyches „ Ob der Dill“ uns auf weitere anregende Besuche von euch Rt Häga, denn unser Motto lautet:

Süßer als der Genuss der Rache
Ist der Genuss des Verzeihens.

 

Erwiderung und Duellhieb von Hägar