Abschied vom Ambt

Zehn Jahr ist Hägar Gyssens Truchseß nun!
Und es wird Zeit, zu andrem Tun zu streben.
Einmal noch will ich heut den Aha reichen
Und Truchseßkünste lichtvoll zelebriern.

Dem Jüngling gab das Reych einst dieses Ambt
Um Gyssens Thron in Lieb und Treu zu dienen;
Ihm (wie ein Diener) den Aha zu reichen.
Und gab ihm Hamlet bei, den alten Grimm,
Auf daß wir uns in Demut still beschieden
Und störten nicht Reyches schönen Frieden.

Was uns mißfiel. Denn Demut, still gehorchen
War Hägars Sach' noch die des Hamlet nie.
Wir sannen, wie dem Ambt zu Glanz zu helfen:
Erfanden bald den Truchseß auf dem Turm,
Wo Uhu kommt und den Aha berührt,
Auf daß ein Stück des Geistes in ihn geht.
Den Truchseß, der vom Turm zum Saale eilt,
Zum traurigen Gesellen vor dem Throne,
Der durch den Aha wunderbar verwandelt
In Herrlichkeit mit Glanz und Majestät.

Der Truchseß ward so –listig – sehr erhöht
Zum Hohenpriester des Uhu gewandelt.
Den Thron jedoch erniedrigt, da er so
An unser Gunst und Wollen scheinbar hängt
Wir nannten uns gar Boten des Uhu,
Und freuten uns dabei des Mummenschanzes
Und wurden müde nicht, das ganze Tun
Als Wunder immer wieder zu verkaufen.
So haben wir die Jungen wie die Alten
Die ganze Zeit zum besten nur gehalten.

Und doch.....

Wenn ich mit dem Aha zum Throne schreite
Und Uhus Geist also den Weg bereite
Scheint mir, daß dann ein Wunder doch geschieht
Wenn Uhus Geist in einen Sassen zieht
Und ihn verwandelt, -geistigt und erhöht,
Bis er als Herrlichkeit dann vor uns steht.

Nicht alles, Freunde was wir dabei sehen
Muss unsre Ratio fassen und verstehen.
Wisst, dass dies Wunder nicht erklärbar ist.
Und, daß auf zweier Truchseßleute Mist
Ein Wunderblümlein wuchs, gedieh und blüht!
Laßt uns nur staunen, dass und wie’s geschieht.

Ob Narrenspiel ob Hohepriesterei -
Es zählt nur eins: Ist unser Herz dabei?
Nehmt den Aha. Erfreut uns nun die Sinne,
In Uhus Geist! Das Spiel beginne!