Der Retter des Gleybergfestes

Vom Gleyberg kennt man eine Sage:
Dass in des Berges tiefster Lage,
Ein edler Recke schlafend warte,
Derweil ihm schon ein Teil vom Barte,
Quer durch den Tisch hindurch gewachsen,
Bis runter auf des Ritters Haxen.
Er wartet dort in seiner Gruft,
Bis das des Reyches Not ihn ruft.
Er schläft solang dort, tut es heißen,
Wie um den Berg die Raben kreisen.

Doch plötzlich, seit den Mittagsstunden,
Ist alles Rabenvolk verschwunden.
Und dieses Phänomen, das macht
Der Held ist plötzlich aufgewacht,
Der, da der Leidensbecher voll,
Dem Reych die Rettung bringen soll.
Denn derzeit herrschen dunkle Zeiten:
Es fehlen uns die Herrlichkeiten.
Und vor des Thrones Platz, dem hellen,
Steh'n ganz profan nur drei Gesellen,
Die nichts von Herrschern an sich haben.
Sie wirken mehr wie Unglücksraben.
Und alles klagt verzagt und matt:
Es findet Gleybergs Fest nicht statt.

Da naht der Held, der unbeirrt,
Dem Leid ein Ende machen wird;
Zum Glück ist's nicht der Kaiser Friedrich
Das wäre heute viel zu niedrich,
Nein, durch die holden Schicksalsbanden,
Ist uns ein Truchseß auferstanden.
Und bringt dem Reych, ihr seht es ja,
Die Herrlichkeit und den Aha.

Und einst in ferner Zeiten Sagen
Berichtet wird von unsren Tagen,
Wird noch die Nachwelt voller Staunen,
Vom Gyssen-Truchseß Hägar raunen
(Wenn Hamlet, der sich jüngst vermessen,
Den Größten nannte, lang vergessen).
Und man berichtet unter Schauern
Wie er einmal, in Gleybergs Mauern
Uhu ein lichtes Nest gebettet
Und so das Gleybergfest gerettet.

Doch muss ich nun zur Handlung drängen
Und Euch den Aha überhängen.
Ihr seid geschmückt, steht forthin Euren Mann,
Bedenkt dabei die Zeit! Und fanget endlich an.