Des Uhus Garten

Der Narren lacht, wer Weisheit nie gefühlt.
Doch still, was schimmert durch die Türe dort?
Der Truchseß ist's, und Hägar ist die Sonne.
Geh, edler Hägar, zeige dich dem Thron,
Der neidisch ist, und schon vor Grame bleich,
Dass du viel schöner bist, obwohl ihm dienend.
Oh, da er neidisch ist, so dien ihm nicht
Und lass ihn geh'n in seiner blassen, kranken
Profanen Art einher. - Nein, werft sie ab!
Nehmt den Aha, vertreibt profane Schlacken,
Beginnt als Stern uns unterdes zu funkeln
Und seid erleuchtet! Seid uns Herrlichkeit.
Ich hoffte, dass ihr´s würdet.
Der schönste Stern am ganzen Firmament,
Der ausgesandt, dem Gyssen-Reych zu funkeln.

Ich hör euch sagen: Sprich noch einmal, holder Engel!
Denn hier vor unsrem Thron erscheinst du
Dem Reych so glorreich, wie ein Flügelbote,
Wenn er daherkommt von dem hohen Turme,
Und vor ihm, wie von selbst, der Aha schwebt.

Doch will ich geh'n. Sprecht nun nicht mehr von Hägar.
Was ist ein Name? Was uns Rose heißt,
Wie es auch hieße, würde lieblich duften.
Und Hägar noch, wenn er auch Hamlet hieße,
Er würde doch den köstlichen Gehalt
Bewahren, welcher sein ist ohne Titul
(Denn so was kriegt ein Truchseß nicht vom Thron),
Selbst, wenn er ihm sein Ganzes offenbart
Und ihn damit erhebt. - Fungieret süß!
Des Uhus warmer Hauch soll diese Knospe
Der Sippung nun zur schönen Blum' entfalten.