Der Ötzi

Sagt mir, was reimt sich auf Ötztaler Gletscher?
Ich wüsste nur eins, das ist Margret Thatcher.
Doch was hat die Lady im Ötztal zu tun?
Nichts, bis auf den Reim, und den hab ich ja nun.

Schlaraffias Gründung, und so viel weiß ich,
Geschah achtzehnhundertundneununddreißig.
Schon wieder falsch, doch der Reim war schuld.
Wir suchen weiter. Habt etwas Geduld.
Wie wär es mit 18 und 59?
Die Jahreszahl scheint mir nun ziemlich vernünfzig.
(Es reimt sich halt vieles, wie ihr seht;
Zwar quietscht es ein bisschen, aber es geht.)

Zurück zur Schlaraffias Historiografie.
Was man da aufschrieb, das stimmt ja nie.
Man hat einen alten Ritter gefunden,
Schon längst in Ahall. Nur wenig zerschunden.
Nach 4000 Jahren noch recht gut erhalten.
Er lag dort im Ötztaler Gletscher, im kalten.
Er war, wie es scheint, ein ganz früher Ritter,
Und dass er dort hängen blieb, das war halt bitter.
Ich glaube, der Ritter war gerade am Wandern
Von einem Schlaraffenreyche zum andern:
Von Castrum majense zur Oenipontana.
Warum er gestrauchelt ist, no, des woaß kana.

Betracht ich den Ötzi, verschrumpelt und klein -
Na, das konnte doch nur eine Herrlichkeit sein!
Man hatt' ihm versprochen den Ehrenhelm
Vom transalpinen Reyche, dem Schelm,
Und - ganz versessen auf solchene Ehrung
Wagte der Ötzi die Alpendurchquerung.
Doch haben wir es dann später vernommen,
Dass ihm dieses Wagnis miserabel bekommen.

Ein Oberschlaraffe ist halt wie ein Kind:
Tappt schnell in die Irre - wie Kinder so sind.
Hätt er einen Truchseß als Führer genommen,
Wär' auch unser Ötzi zum Ziele gekommen.
Ein Truchseß kennt immer das Ziel und die Wege
Und gibt voller Weisheit dem Reych das Gepräge.

Erst durch den vom Truchseß verlieh'nen Aha
Steht der Fungierende unfehlbar da
Und sonnt sich in seiner Erleuchtung Glück.
Der Truchseß tritt aber bescheiden zurück.
Ein Truchseß ist immer edel und leise.
Drum ehret den Truchseß, denn er ist weise.