1240. Sippung

Hägars Jungfern-NAP

In der Sippung am 7. im Christmond a.U. 125, kurz nach seiner Junkererhebung, erhielt der Knappe 119 von OK Schwejk erstmals das NAP. Es entstand allerdings nicht als Blitz, sondern am Schreibtisch der Heimburg und wurde in der 1241. Sippung verlesen.

Eure Herrlichkeit!
Ihr bildet gleichsam die Verkörperung allen geistigen Fluidums, der höchsten Erleuchtung Uhus. Ihr seid in Eurer höchsten Erleuchtung unfehlbar. Ihr habt also gewusst, was Ihr tatet, als Ihr mir aufgabt, die 1240. Sippung in Terzinen zu beschreiben.
(Für die Junkertafel: Die Terzine ist die klassische dreizeilige Strophenform mit dem Reimschema aba bcb cdc usw., also mit übergreifendem Reim, wobei es zulässig ist, die mittlere Zeile ungereimt zu lassen. Die klassische Terzine wird aus jambischen Fünffüßlern gebildet und unterscheidet sich vom Ritornell dadurch, dass diese vollständig sind, letztere übervollständig.)
Die Terzine eignet sich nicht für Epigramme und Gelegenheits-dichtungen. Sie ist die Form für Helden-Epen unds gilt als schwierige Versform mit starker Wirkung. Nicht umsonst sind die großen Stücke der Weltliteratur in dieser Form entstanden, so die Göttliche Komödie von Dante und jetzt das NAP der 1240. Sippung.

zum erster Sippungsteil
Schlaraffen hört! Es tönt der Tamtam-Schlag,
Die Zahl zwölfhundertvierzig ist erschienen:
Es ist, man hört und sieht es, Uhu-Tag.

Schwejk auf dem Throne winkt mit Herrscherminen.
Der Knappe eilt hin zum Befehlsempfang:
Besinge uns die Sippung in Terzinen!

Froh tönt alsbald der Rittersleut' Gesang.
Sie laben Lethe (das ist Wein) und Bier,
Dem Knappen jedoch ist im Herzen bang.

"Ach", denkt er, "Mutter, wär' ich noch bei dir!
Behütet wäre ich und obenauf.
Jetzt muss ich gar Terzinen dichten hier."

Fort geht der Sippung fröhlicher Verlauf.
"Die Gäste!" ruft der Herold laut und streng.
Die Knappen eilen, tun die Türe auf.

Fanfarenklang: Schnette-reteng-reteng!
Hinein strömt andrer Reyche Hautevolee.
Im Saale wird's gemütlich, heiß und eng.

Der Thron kredenzt den Freunden den Ehe.
Oh, wie so mancher Recke diesen kippt!
Kommen ist Nass. Gehen ist trocknes Weh.

Schaut Ibn-Saud, wie er am Becher nippt.
Schon oft, so wie des Reyches Nummer Zahl
Hat er gesessen und mit uns gesippt.

Das Töchterlein aus Wetiflar befahl
Zur Gyssen-Burg ein Fähnlein, umfangreich.
Sie grüssen froh und saufen kolossal.

Salerno, Herrlichkeit aus fernem Reych,
Erscheint im Glanze seiner Würde Rang
Und viele andre mehr, sie tun ihm gleich.

Auf geht's! Aiolis Clavicimbel-Klang
Versetzt die Recken in ein bess'res Land.
Das Ceremoniale nimmt den trauten Gang.

Nur als das Protokoll verlesen, fand
Die Burg sich jäh durch Wehgeschrei erschüttert:
Graf Florus war's, dort nur Baron genannt.

Was ihn mit gutem Fug und Recht erschüttert.

zum zweiten Sippungsteil
Doch nun erklimmt Mehr-Ran das Podium
Und rauer Ritterkehlen lauter Sang
Steigt auf zum Firmament mit "Fröhlich Bumm."

Auf los geht's los! Fexer, der Pegasus.
Das Hirn in Falten! Und den Mund geöffnet!
So strömt alsbald dahin der Redefluss.

Da! Ibn-Saud. Von einem Bangk beflügelt,
Betrachtet er die Welt durch den Ehe
Und hat zur Lethe manches ausgeklügelt.

Freund Spökenkieker zeigt die Welt im kleinen,
Mit Tigern, Löwen und auch Elefanten
Und lässt im Kosmos Uhus Weisheit scheinen.

Abgründig tief sinniert Ter-Lahn vom Leben.
Am Ende kommt er sinnend zu dem Schluss:
Das Glück alleine lohnt des Menschen Streben.

Hamlet-surprise, er gibt sich als Banause:
Sein oder Nicht-Sein ist nicht sein Problem.
Stattdessen fragt er: Wer fährt mich nach Hause?

In Unternehmenskunde schärfen ihre Geister
Die Ritter Bitklau so wie Technokrat.
Ein Knappe aber preist den Junkermeister.

Und über allem thront voll Glanz Mehr-Ran.
Er lauscht voll Huld und meistens voller Gnaden
Gibt güld'nen Ahnen dann dem Rittersmann.

Die Gläser hoch! Der Trübsinn in die Ecke.
Prost Freunde. Lasst uns einig fröhlich sein!
Schon schlägt die Stimmung bis hinauf zur Decke.

Als Ebigon von Unkepunz erzählt,
Erfasst ein Taumel gar die Ritterrunde
Und donnernd schallt es: "Oh, du Fass der Welt!"

Das bricht den Damm. Nun gibt's fürwahr kein Halten.
Im ihren Armen liegen sich die Ritter.
Ihr Glück muss jetzt sich lärmendem laut entfalten.

Der Krach bringt schon das Mauerwerk zum Wanken
Und als die Wogen fast zusammenschlagen…..
….erscheint ein bunter Schmetterling, voll fröhlicher Gedanken,

Schwingt durch den Saal, in alle Ritterherzen,
Dann gaukelt er hinauf zum Baldachin,
Und um den Thron in froh gesetzten Terzen,

Zur Junkertafel dann, mit frechem Grienen,
Setzt sich zuletzt auf meine Schulter
Und flüstert mir in's Ohr: "Scheiß-Terzinen!"