1283. Sippung

Steckenpferde in Belsazers Schloß

In der Sippung am 21. im Hornung a.U.127 war das Thema "Steckenpferde".

Die mitternächtliche Stund' kam nah,
In stummer Ruh' lag Giessen da.

Nur oben, im Schlaraffenschloss,
Da flackert's, lärmt des Reyches Tross.

Dort oben, auf dem hohen Thron,
Sitzt Schwejk, des Uhus treuer Sohn.

Die Sassen sitzen in schimmernden Reih'n
Und leeren die Becher mit funkelndem Wein.

Es klirren die Becher, es jauchzet die Runde.
Dem Thron ist es wohl, zu dieser Stunde.

Des Fungierenden Wangen leuchten Glut;
Die Erleuchtung bringt ihm kecken Mut.

Blind reißt der Mut hinweg ihn jäh
Und er gibt dem Knappen das NAP,

Womit er sich brüstet, frech und wild.
Die Sassenschaft ihm Beifall brüllt.

Zu Steckenpferd reitet ein in die Burg
Aus Wüstenlanden der Ritter Lycurg.

Der Thron gibt den Willkommenskuß
Dem Kühlen vom Norden, Seminarius.

Und herein kommt ein weiterer müder Krieger,
Es ist, von der Dill, der Spökenkieker.

Und zum x-ten Mal erscheint Ibn-Saud –
Da haben die Ritter beglückt geschaut.

Man grüsst die Prüflinge Furtwängler gern,
Und Wagner. Und auch die anderen Herrn.

Der Knappe, er brummt derweil voller Groll.
Doch schreibt er, wie's sein muss, sein Protokoll.

Der Wüterich auf dem Throne allhie
Zerstört um ein Haar des Reyches Trihi.

Entsetzen im Saal. Schwejk grinst derweil
Und beendet finster den ersten Teil.

Im zweiten Teil erklimmt Ibn Saud
Die Rostra und hat uns sehr lange erbaut.

Es beginnt ein fröhliches kleines Turney.
Als da fexen von den Prüflingen drei:

Furtwängler, Wagner und auch Herr Lüder.
Der Thron kommt fast vor Begeisterung nieder.

Dannn versucht sich Schwejk in Rechenkünsten.
Das geht, wie immer, in die Binsten.

Danach geht's an's Thema: Steckenpferde.
Im Reych lebt ja eine ganze Herde.

Mehr-ran, nach Art der alten Knaben,
Lässt Andrer Steckenpferde traben.

Während Vesal, als praktischer Mann,
Verrät, wie man Orden kriegen kann.

Der Thron lobt den Fürsten in schärfster Form.
Das freut den alten Recken enorm.

Bis Me-Toulus unterbewusst erklärt,
Er sei sein eigenes Steckenpferd.

Der Ritter Leusel bekennt sein Trachten,
Öfters Steckenpferd zu schlachten.

120 spricht von dem Hobby, den Vögeln.
Sonst tut er gerne in der Sonne segeln.

Nicht Steckenpferde, sondern Fliegen,
Tät' unser Peu a Peu gern kriegen.

Solvent hat auch manches Steckenpferd,
Das ist dem Thron einen Ahnen wert.

Print sucht die Freuden unter Wasser
und wird dabei, scheint mir, ein Nasser.

Zum Schluss kommt der Prüfling Lüder dann noch
Und zeigt sich dem Reych als Hobby-Koch.

Noch weitere Sassen blitzen spontan.
Den Reigen schließt der grimme Mehr-ran.

Die Sippung neigt sich zu ihrem Schluss.
Am Ende sind nun Freud' und Genuss.

Der Fungierende frohen Blicks da saß,
Mit lachendem Mund und vollem Glas.

Doch die Sassen saßen und lärmten laut
Und tranken, bis dass der Morgen graut.

Nur der Knappe brütet, mit Ach und mit Weh,
Über Schwejks elendem NAP.

Ein Taxi kam, doch niemand erklärt,
Dass er mit diesem von Dannen fährt.

Schwejk aber ward in selbiger Nacht,
Von einem der Knappen nach Hause gebracht.