Rt Pepp zur GU-Feyer Hägar am 28. im Windmond a.U.163

Schlaraffen hört, in Sunderheit Ihr, viellieber Ritter Fürst Hägar, der Ungenormte!

Es ist dies nicht die erste Laudatio, die ich auf einen verdienten Sassen unseres Reyches halte, aber ich muss zugeben, es war eine der schwierigsten. Was soll man über einen Ritter sagen, der im Uhuversum fast schon eine Legende geworden ist – bei nahezu jedem Ausritt werde ich gefragt: Wie geht es dem Rt Hägar – ein Sasse, der sich auch um das eigene Reych Verdienste wie kaum ein zweiter erworben hat? Womit soll man beginnen, was soll man erwähnen, was weglassen? Schlaraffen ich war ratlos! Doch dann habe ich zwei Tage damit zugebracht, in den Fechsungen unseres Jubilars zu blättern und es war mir klar: Ich werde ihn an der einen oder anderen Stelle selber zu Wort kommen lassen. So etwa wie hier:

Das ist Hägar, dem die Gaben
Nicht von der Natur geschenkt.
Er ist einfachen Gemüts
Und von seinem Herz gelenkt.

So Rt Hägar selbst in seiner Truchsess-Schule, auf die ich gleich zu sprechen kommen werde. Und ich kann Euch versichern: Rt Hägar hat ein großes Herz, alle seine Schützlinge an der Junkertafel, der er als Junkermeister 12 Jahrungen vorstand, haben davon berichtet. Auch die Burgfrauen, die er oft mit seinen Auftritten auf Burgfrauenabenden bezirzt hat, können das sicher bestätigen.

 Selten hat die Verleihung eines GU Ordens diesen Namen so verdient wie heute: Rt Fürst Hägar ist einer der wirklich Großen unseres Reyches, der nicht nur in der Geschichte derer Zu den Gyssen eine herausragende Rolle gespielt hat, sondern der auch in die Annalen der Schlaraffia eingegangen ist! Und das nicht nur, weil er als mein Pate dafür gesorgt hat, dass auch ich heute diesem Reych angehöre. Rt Hägar wird für immer unvergesslich im Uhuversum bleiben durch die Verfassung seiner Truchsess-Schule. Er hat dem schlaraffischen Spiel damit nicht nur in unserem Reych neue Impulse vermittelt, er hat uhuversumsweit das Ambt des Truchsess gewissermaßen neu erfunden und war damit Vorbild in vielen Reychen. Er hat dieses Ambt seit der Winterung 128/29 bis 140/41 ausgeübt, erst zusammen mit dem weiland Rt Spirrlifix , dann die längste Zeit mit dem unvergessenen Rt Hamlet surprise. Diese beiden waren ein kongeniales Paar, deren Auftritte allein schon einen Einritt in unserem Reych wert waren. Nahezu jede Truchsess Fechsung war mitunter der Höhepunkt der Sippung, danach konnte man eigentlich wieder gehen und hatte doch einen unvergesslichen Abend erlebt. Insunders die vielen gegenseitigen spöttischen Bemerkungen, Sottisen und mehr oder weniger deutlichen Anspielungen auf die beiderseits empfundene Abneigung waren stets ein Gewinn für das schlaraffische Publikum und erinnern mitunter an die Freundlichkeiten auf dem heutigen Thron. Ihr selber sagtet mir, dass Euch beide stets eine gepflegte Gegnerschaft verbunden habe, Ihr Euch aber immer gegenseitig befruchtet habt. Wörtlich: „Ich kann mich nicht erinnern, dass Rt Hamlet je ein gutes Wort über mich verloren hat.“ Das kann stimmen, so habe ich folgende Bemerkung des Rt Hamlet über unseren Jubilar gefunden:

Seht, das ist der Ritter Hägar,
seines Zeichens Titul Jägar
Faustritter nennt dieser Sasse
Sich. Die trübe Tasse.
Macht den Titul ganz zu Schanden,
denn er hat ihn mißverstanden. Usw.usw.

Trotzdem habt Ihr Rt Hamlet im Alter als er schwer bresthaft war regelmäßig in seiner Heimburg besucht – bis zum Ende. Und an Eure launige, humorige, höchst schlaraffische Rede an seinem Sarg erinnern wir uns noch alle sehr lebhaft.

Leider sind viele in diesem Werk bis ins Detail beschriebene Einzelheiten der durch den Truchsess überbrachten Erleuchtung des Thrones im Zeitablauf in Vergessenheit geraten, ich erinnere nur an die korrekte Handhaltung bei der Übergabe des Aha… .. Schlaraffen, wenn einmal in ferner Zukunft kaum noch jemand weiß, wer denn der Rt Hägar war, an die Truchsess-Schule wird sich ein jeder erinnern. Dies ist das wahre Vermächtnis unseres Jubilars!

Wie er dieses schlaraffische Spiel, das Rt Hägar mit seiner Neubelebung des Truchsess Ambtes  selber empfunden hat, mögen folgende Worte aus seinem Werk charakterisieren:

Ihr Freunde, seid Euch stets bewusst:
Schlaraffenspiel heißt Freud und Lust
Im Spiel wird mancher Wunsch erfüllt,
manch heißes Sehnen wird gestillt.
Man schwelgt, genießt, die Stimmung funkt.
Bis schließlich auf dem Höhepunkt,
ein Strom von Glück fasst den Schlaraffen
Bis hin zum seligen Erschlaffen.

 Doch ehe ich mich mit meinem Lob zu Euer aller Erschlaffung beitrage, höret zunächst ein paar biographische Daten: Rt Hägar fand am 2. im Windmond aU 125 Aufnahme in unserem Reych als Kn 119, wurde anno 127 zum Jk Ingo befördert und am 14. im Ostermond aU 128 zusammen mit dem Rt Walnuss zum Ritter geschlagen. Dies war gleichzeitig meine erste Berührung mit Schlaraffia. Mein profaner Kollege in der Universitätsverwaltung Ingo Dienstbach, damals noch vollbärtig und grimmig anzuschauen, hatte die Idee, mich zu diesem Anlass auf den Gleyberg zu schleppen. Es war keine gute Idee, ich war so überwältigt ob der vielen Farben, Rittern und dem Zeremoniell, dass ich mich ein Jahr nicht wieder in die Burg getraut habe. Aber mein Freund Ingo hat nicht lockergelassen – und nun stehe ich hier und muss ihn loben! Was mir, wie eben angedeutet, nicht leicht fällt. Nach seinem Ritterschlag ist der nächste tiefe Eindruck, den er in meinem Gedächtnis hinterlassen hat, sein Auftritt auf dem 60. Stiftungsfest im Martinshof, wenige Tage nach meiner Aufnahme als Knappe 128. „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“, tanzte und sang er gemeinsam mit den Rtt Walnuss und Paroli auf der Bühne: eine traumhafte Feier und ein Traum von einem Schlaraffen!

Inzwischen steht Ihr kurz vor Eurem 80. Wiegenfest,  eigentlich hätte die heutige Ehrung schon vor gut einer Jahrung stattfinden sollen, doch daran hat Euch Euer Knie gehindert, wofür Ihr Euch in einer Fechsung entschuldigen liest:

Ein Ritter ist geladen worden:
Er kriegt den Groß-Ursippenorden.
Zwar fühlte er sich noch jugendlich,
braucht Altersorden nicht für sich
Doch er hat schlicht die Jahre voll
Für die man so was kriegen soll.
Und dieser Orden gülden, rund
Wiegt schätzungsweise 15 Pfund.

 Diese 15 Pfund, gewissermaßen den schlaraffischen Oskar für Euer Lebenswerk,  wird Euch dann endlich heute unserer Sprengelfürst Rt Zwille umhängen. Junker und Knappen stehen bereit, Euch zu stützen. Hochverehrter Rt Fürst Hägar, lieber Ingo: Ihr habt in Eurem schlaraffischen Leben nahezu alles erreicht, was man in fast 40jähriger Mitgliedschaft, unablässigen Ausreytens und aktiver fechserischer Großtaten in unserem Bunde an Auszeichnungen, Ehrungen, Orden und herausragenden Tituln sammeln kann. Es hat mich einen Vormittag gekostet, mich durch Eure Urkundensammlung zu kämpfen. Es gibt in Europa nur ein Reych, das Ihr nicht besucht habt und selbst im südlichen Teil  Ahamerikas und Afrikas habt Ihr Spuren hinterlassen. Zahllose Eintragungen in der Stammrolle zeugen von Euren Taten und der Anerkennung, die Ihr rund um den Globus genießt. So ist es nicht verwunderlich, dass Ihr Träger des Basta I seid, natürlich nennt Ihr den DFO Eurer eigen und tragt in Eurer viel befechsten Bescheidenheit als einen der wenigen Orden mit denen Ihr Euch schmückt  selbstverständlich den Bayr. Kronenritterorden.

Beim Stichwort Bescheidenheit möchte ich die Aufzählung der zahlreichen Orden etwas unterbrechen indem ich Euch selbst erneut zu Wort kommen lasse. So habt Ihr einmal folgende Zeilen zu Papier gebracht:

Ich fechse nicht
Der Grund ist, daß ich halt zu bescheiden bin,
Obwohl es dazu eigentlich nicht Ursach gibt;
Denn ich bin schön und klug und allgemein beliebt,
Und meine Eloquenz reißt häufig Massen hin.
Doch blieb mein Sinn trotz allem kühl und nüchtern,
Ich selbst bescheiden, wenn nicht sogar schüchtern.
Ich mag die vielen Blicke einfach nicht
Und meide deshalb jedes Rampenlicht.
Und an der Rüstung, meinen Ordensreigen,
Bekam ich nicht für's Schwätzen: nein, für's Schweigen!

So etwas nennt man wohl eine gelungene Persiflage. Aber zurück zu Euren Ehrungen: Ihr seid u.a. Rt des Gensfleischritterordens der Moguntia, 1. Rt des Streithammelordens in Ob d Dill – das ist fast mehr wert als ein ER - , tragt den Kristall von Tyrol, den Stern des Südens der carinthischen Reyche, seid Herzog von Ostarrichi und –daher kaum erstaunlich – Träger des AFO mit 7 Spangen! In unseren Gauen seid Ihr Legionär der Weinstraße im Offiziersrang eines Decurio und Ordensritter der Marpurgia, um nur einige wenige Auszeichnungen zu nennen. Gerade erst vor einer Wochung war ich selber Zeuge, wie Ihr auf dem 10. Herbstmanöver der Paixhansliatischen Arkeley des Reyches Paixhanslia in den Rang eines Zeugmeisters erhoben wurdet. Die Urkunden der Wormatia, Ob d Dill, An d Sieg, der Wetiflar, der Nauinheimbia usw. alle aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Abend sprengen. Bemerkenswert finde ich, dass Ihr Mitglied des Leopoldina Ordens der Rio Carioca und Träger des Safari Ordens des Castellums Auri Africae seid. Eigentlich stehen diese beiden Orden ja Eurer Burgfrau Ille zu, als deren Kofferträger Ihr sie bei den ASO Reisen nach Südamerika und Südafrika begleiten durftet. Eure Burgfrau war 10 Jahre Mitglied im ASO und hat dort das Seufzerholz gespielt. Und wie wir alle wissen, macht Ihr Euch ja nichts aus Orden und vor allem Ahnen, wie reimtet Ihr einst:

Schlaraffias Ahnen sind zumeist                    
Aus miesen Materialien;
Sind meist geklebt nur, nicht geschweißt.
Und leiten deshalb, wie es heißt,
Schlecht wie sonst Viktualien.

Die wirklich bedeutendsten Auszeichnungen, mit denen Ihr auch schlaraffische Geschichte geschrieben habt und die auf unser Reych ausstrahlen, sind die Ernennung zum Faustritter der Francofurta bereits aU 131, ein schlaraffisches Highlight im Palmengarten, von dem Ihr noch heute schwärmt und zum Funkeritter der Stutgardia aU 156. Darauf könnt Ihr stolz sein und unser Reych ist stolz, einen literarischen Heroen wie Euch in unseren Reihen zu wissen! Es ist daher nur folgerichtig, dass Ihr zweimal auch als Schiedsrichter des allschlaraffischen Faust-Turneys fungiert habt.

Etwas verwunderlich erscheint mir, dass Euch kein Reych bei allen Verdiensten um Schlaraffia und das schlaraffische Spiel zum ER erkürt hat! Vielleicht liegt das an den vielen Duelllen, die natürlich zur Ausdünnung insbesondere unserer Nachbarreyche geführt haben, da Ihr hier besonders häufig zugeschlagen habt, vielleicht ist es nur vergessen worden. Aber evt. nehmen das die Vertreter .. als Anregung mit in ihre Heimburgen.

Viele gar köstliche Titul geben Auskunft über Eure Taten, Euer oft kritik-würdiges schlaraffisches Verhalten und Eure bemerkenswerte sprachliche Begabung. Ihr habt Titul nie erjagt, wie Rt Hamlet fechste, sie sind Euch einfach zugeflogen, das ist halt so, wenn man sich häufig zu Wort meldet. Man könnte es so formulieren wie Ihr:

Der Mehltau, wo sich nichts bewegt,               
Der sich auf Mann und Maus gelegt,
der wird von dir mit harter Hand
Egal wen’s trifft und wie der Stand
Und ohne Rücksicht weggeputzt.

Das deutet an, dass Ihr von Anbeginn ein wilder und gefürchteter Duellant gewesen seid, kein Reych, in dem Ihr Euch nicht ständig geschlagen und selbst altverdiente Ritter aus natürlich nichtigen Anlässen zum Duell gefordert hättet. Titul wie Rostra-Lümmler, Düllprovokateur, Streitaxt der Waterkant oder Der Scheuerpfahl geben davon kund. Fast alle Duelle habt Ihr gewonnen, wenn Ihr mal als zweiter Sieger von der Wallstatt gingt, dann wohl aus Mitleid mit Eurem Gegner.  Auf Eurer Webseite – jawohl Rt Hägar pflegt eine eigene Webseite, ich komme darauf noch zurück - also dort habt Ihr rund 70 Duellfechsungen eingestellt. Ich habe mich mehrere Nachmittage auf diesen Seiten getummelt und begeistert Eure Großtaten nachempfunden. Ich kann jedem nur empfehlen: es ist ein Gewinn… Ihr habt es sogar fertig gebracht ein Duell gegen Euch selbst zu führen – vermutlich, weil alle anderen Ritter sofort auf Tauchstation gingen, wenn Sie Euch zur Burgpforte hereinkommen sahen.   Dieses Duell ist eine schonungslose Abrechnung des Ritters Hägar mit sich selbst bzw. mit seinem ehrgeizigen Über-Ich. Eine der vielen skurrilen aber unnachahmlich schlaraffischen Ideen unseres Jubilars - als er noch jünger war. Natürlich wollte auch ich meinem Vorbild und Paten nacheifern und habe ihn sofort nach meinem Ritterschlag gefordert. Ein unvorstellbarer Eklat, wie ihn der Gleyberg noch nie erlebt hatte! Aber ich glaube es hat ihn gefreut. Er hat diesen Schlagabtausch zwar verloren – aus Mitleid mir gegenüber war das Reych so gnädig– aber seine Hiebe sind, wenn man sie im Abstand von gut 30 Jahren wieder liest, einfach köstlich. Einige kurze Eindrücke aus dem recht langen Hieb gegen mich:

 ….Jedoch im Herzen wallt es wild
Man sieht ihn tief bewegt,
Wie er des Findlings Weinen stillt -
Es ist ein wundervolles Bild -
Das Kind am Busen trägt.
Der Recke hier, mit wildem Bart
Und dort das Würmlein zart.

Ein Winzling war das Kindelein.
Es schrie aus Leibeskräften
Und saute Ritter Hägar ein
Die Rüstung, die bis dahin rein
Mit seinen Körpersäften.
Denn war es auch sehr zart gebaut:
Energisch war's und laut.

Peppone ward das Kind genannt.
Da man's dafür zu schwächlich fand,
Hieß man es nur noch Pepp.
Und Hägar stopft es ohne Groll,
Mit Babynahrung voll. Doch Pepp kam nicht zu Kräften.
Nur mit der Stimme war er vorn,
Fast wie ein Nebelhorn.

Aus einem Duell Anlass, liebe Freunde, wäre fast eine Reychsfehde mit dem Reych Trutze Achalm geworden. Es entstand daraus das zweite große literarische Werk des Jubilars, das Büchlein „Die Fehde“, reich bebildert mit Zeichnungen unseres Reychsmalers Rt Planico.  Ich möchte an dieser Stelle nicht auf alle Einzelheiten dieses köstlichen Büchleins eingehen, es ging in diesem Streit wie hin und wieder mal um den Diebstahl von Hägars Junkermeister-Knute, die in diesem Fall der Rt Uff-Muck der hohen Trutze Achalm im Lethemond 150  an sich genommen hatte.

Ein Junkermeister ohne Knute
Gleicht dem Trompeter ohne Tute.
Dem Thron, dem die Erleuchtung mangelt,
Dem Galgen, an dem niemand hangelt.
Dem fehlt das, was sein Ambt fundiert.
Er ist, mit einem Wort: kastriert.

Er formt dabei, mit seinem Schaffen,
Aus Zivilisten den Schlaraffen.
Doch oft tut er sich schwer, der Gute,
Und deshalb braucht er seine Knute,
Mit der er, was profan verstopft,
Mit Uhus Lehren aus ihm klopft

Die Fehde wurde abgewendet, die Trutze Achalm lieferte den Übeltäter in Ketten und Büßerhemd aus, er wurde in unser Burgverließ geworfen und erst nach Zusicherung kostenlosen Pastetenessens für die Sassen unseres Reyches wieder frei gelassen:

„Als Genugtuung laden wir Gyssen ein,
zum Pastetenessen uns Gast zu sein.
Atzt taxfrei bei uns hienieden
Und zwischen uns herrsche dann Frieden!“  

Dieses Versöhnungsessen fand am 8. Im Wonnemond a.U. 151 statt. Bis heute ist zwischen unseren Reychen strittig, ob die Zusage der Trutze Achalm für taxfreie Atzung nur für ein einmaliges Essen galt oder auf ewig alle Gyssen Sassen taxfrei die Pasteten der Trutze atzen dürfen…

 Da nun des öfteren von Rt Hägars frucht- und furchtbringender Tätigkeit als Jk Meister des Reyches die Rede war, lasst mich kurz darauf eingehen: Er hat 12 Jahre unsere Jugend mit harter Hand erzogen, seit der Winterung 142/43. An seiner Junkertafel saßen u.a. die späteren Rtt Ogma und Don Forello, der offenbar einen bleibenden psychischen Schaden durch Hägars Erziehung davontrug, da er nach seinem Ritterschlag nie wieder in der Burg aufgetaucht ist. Desweiteren die Rtt Hochwucht, Roadking, Quetschko, Nest-Leer, Sch-Lawino, Affetto, Goliath, Halalilodri und Gnatho.

Es lebte ein Meister im Gyssen Land,
als Reychs-Pädagog sehr verehret.
Der mit Lieb und Strenge und eiserner Hand
Seine Junkertafel belehret.
Die Knute, die nutzte er rasch und geschickt.
Hat die Lederriemen mit Näglein bestückt.
Mit der erzog Hägar die Jugend
und lehrte sie Kampfgeist und Tugend.

So Rt Hägar in diesem Buch.  Es war sicher eine harte Zeit bei ihm an der Jk tafel, so hat er etwa bei Verstößen gegen Sitte und Ordnung die Selbstgeißelung seiner Schützlinge eingeführt. Da er jedoch mit zunehmenden Alter milder und nachsichtiger wurde und eine gewisse Schwerhörigkeit so manches Widerwort nicht mehr an sein Ohr drang, hat er daraus die Konsequenzen gezogen und idR dem ältesten Junker die Aufsicht übergeben, derweil er selber während der Sippung in Dämmerschlaf verfiel. Der Junker hatte die verantwortungsvolle Aufgabe ihn zu wecken, wenn der Thron etwas vom Gestrengen wollte. Legendär sind die vielen Junkernachtungen, bei denen er Regie führte und seine Schützlinge zu Höchstleistungen anstachelte, was nicht bei allen immer so ganz leicht war. Immerhin: Als Frucht seiner Erziehung ist der Rt Goliath in die großen Schuhe seines Meisters getreten und erfreut als Viel- und Klug-Fechser sowohl als Truchsess, als Mundschenk wie als Rostrastürmer immer wieder mit hervorragenden Dichtungen unser Reych.

 Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass Ihr, am Ende Eurer schlaraffischen Laufbahn angelangt, für drei Jahrungen den Thron geziert habt, von aU 159/60 bis ins Corona Jahr 161/62. Unbeugsam habt Ihr auf die Einhaltung der Spielregeln geachtet und da Ihr als Fungierender niemanden zum Duell fordern konntet, habt Ihr oft zum Hilfsmittel des Burgverlieses gegriffen. Ihr habt selbst nicht davor zurückgeschreckt Eure Ambtsbrüder, besser gesagt einen Ambtsbruder, häufig  dort einzuweisen. Euch mag das gefallen haben, dem Reych vielleicht auch. Irgendwann jedoch habt Ihr wohl wieder einmal in Eurer Truchsess-Schule geblättert:

 Ein Mensch von Sorgen nie gequält,
wird plötzlich auf den Thron gewählt,
wo er fortan der Pflichten voll
ein Reych mit Huld regieren soll. …
Er fühlt sich schlecht der arme Wicht
Und weiß nur eins: Ich kann es nicht….

Das stimmt natürlich in Eurem Fall nicht, aber Ihr habt es trotzdem vorgezogen Euren Platz auf dem Thron nach drei Jahrungen frei zu machen für den jetzt Fungierenden.

 Nicht vergessen werden soll auch: Der Rt Hägar war stets auch ein begnadeter NAP Schreiber. „In seinen guten Zeiten brauchte Hägar nur den Füllfederhalter aufzuschrauben, damit die Reime auf das Papier flossen. Er wurde deshalb häufig und in sunders bei großen Veranstaltungen mit Aufgabe des Schreibens betraut. Inzwischen hat sich diese Befähigung bei Hägar gelegt, wie vieles im Alter. Er genießt deshalb die Sippungen jetzt ganz anders und ungestört. Und auch die Besucher haben etwas von der neuen Situation: sie können jetzt, ohne sich lange Texte anhören zu müssen, früher nach Hause fahren.“ Diese Passage, liebe Freunde war ein wörtliches Zitat aus Hägars Internet-Auftritt.

 Diese Webseite ist eine Fundgrube schlaraffischer Dichtkunst und des schlaraffischen Spiels. Man kann sich stundenlang auf diesen Seiten aufhalten und vergisst darüber Zeit und Raum. Und man erhält zahlreiche Anregungen für eigene Fechsungen. Rt Hägar hat hier sein dichterisches Lebenswerk ins Netz gestellt. Man findet hier seine Truchsess-Schule, seine Turney-Fechsungen (Gutenberg, Münchhausen, Blaue Blume, Huckebeyn, Siegfrieds Lindenblatt u.a., natürlich auch seine Faust  und Funke Fechsungen). Er hat dort seine Scharmützel und Duelle, Reiseberichte, NAPs gesammelt, seine Fechsungen als Ahnherr auf dem Gleyberg und als Legionär an der Weinstraße. Es ist beeindruckend und überwältigend. Er ist vertraut mit fast jedem Versmaß oder Reimschema, von Jambus, Trochäus, Daktylus bis hin zu den beliebten Wirtinnen- oder Knittel-Versen oder auch Limericks. Mit Recht trägt er die Titul Fabuliermeister, Meister des geschliffenen Worts oder auch Poet der Romantik.

 Viellieber Rt Fürst Hägar, lieber Ingo, Ihr habt mir erzählt, dass Ihr noch heute von den vielen Eindrücken zehrt, die Ihr auf Euren zahllosen Ausritten ins Uhuversum gewonnen habt, auf dem Storchenritt im Schnarchmobil mit dem weiland Rt Don Iroldo, dem Concil in Vorarlberg, den vielen Stiftungsfesten und ganz normalen Sippungen. Als schönstes Erlebnis habt Ihr mir anvertraut, wie Ihr mit dem Rt Janosch bei Vollmond vom Leopoldsberg auf Wien schautet, die Schlacht gegen die Türken vor Eurem inneren Auge nachempfandet und der Rt Janosch als Ihr die Ruhmestaten der Polen unter Fürst Sobieski schilderte leise flüsterte: „Auch mir haben’se in Warschau schon mal ein Auto geklaut“. Ihr seid anfangs oft allein ausgeritten, später dann viel mit den Rtt Nest-Leer oder Weißgold von unserer Mutter. Es  waren lange Reisen mit vielen Abenteuern und Erlebnissen. Ihr habt das nie getan, um Orden, Ahnen oder Ehrungen zu erheischen, sondern wegen der Erlebnisse, - Erinnerungen würde unser Reychsfürst Ebigon sagen - und der vielen interessanten, anregenden Menschen, die man im Uhuversum kennenlernen kann: „Der Weg ist das Ziel“, wie Ihr mit Recht sagtet. Schlaraffia hat Euch viel gegeben – und Ihr habt Schlaraffia viel gegeben – weniger poetische Hausmannskost als künstlerische Bravourleistungen. Wir verdanken Euch viel!

 Rt. Hägar: Ihr seid – ich sagte es bereits - zu Lebzeiten eine Legende und ein Vorbild für viele von uns!     Das Reych wünscht Euch, Rt. Fürst Hägar, ich wünsche Dir, lieber Ingo, weiterhin viel Freude am Spiel, noch viele Ausritte und vor allem Gesundheit für die nächsten zehn Jahre bis zur Verleihung der Brillanten zum GU! Lieber Ingo: Wir brauchen Dich auch weiterhin!

Vieles blieb heut ungesagt, niemand hat danach gefragt.
Doch nach all dem Stuss Ist jetzt endlich Schluss!
Die letzten Worte sollt wie immer Ihr haben:

Vergangen sind die Zeiten,
dahin des Hägars Pracht,
nur Sage sind die Taten,
die er einmal vollbracht!

Die Burg war voll,
Die Sippung toll,
So wie’s sein soll!

Es lief
Nichts schief,
Qualitativ.

Es war Genuss
Aus einem Guss
Und jetzt ist Schluss  - 
und frei nach Shakespeare: Doch will ich gehen. Sprecht nun nicht mehr von Hägar.

Das walte Uhu! LuLu!