gegen Heer-nuff

Die Tabaksucht

Wie in den Duellhieben von Hägar und Heer-nuff nachzulesen ist, ging es in dem Duell um das Rauchen, durch das sich Hägar belästigt gefühlt hatte. Die Hiebe wurden von den Kombattanten musikalisch mit Gitarre begleitet.
(Als Folge dieses Duells erhielt Hägar vom profanen Vater von Heer-nuffs, dem Wormatia-Ritter Heer-zu eine Forderung und musste gegen ihn im Ostermond des gleichen Jahres zum Duell antreten.)
Das Duell fand am 22. im Hornung a.U.129 im Reyche Ob der Dill statt.

Erster Streich

Schon wieder ist der Abend da,
Schon wieder ist Duell.
Mich freut deshalb nicht Spiel und Klang,
Nicht Lethe und nicht Quell.
Liebt keiner sonsten doch hienieden
Wie Ritter Hägar Ruh' und Frieden.
Doch zwingt man mich zu blut'ger Schlacht,
Dann wird auch diese gern vollbracht.

Freunde, ich mag meinen Fuß nicht mehr in eine Burg setzen, in der man nicht friedlich sein Gemäß leeren kann, ohne von uhuversums-bekannten blindwütigen Raufbolden wie Heer-nuff überfallen zu werden. Ich will Euch den Hergang des Streits schildern, wenn auch in den mir gemäßen sanften und lyrischen Molltönen. Das böse Ende des Liedes verantwortet alleine Heer-nuff.

Einst saß ich ganz friedlich und freundlich und still
In der schönen Burg derer Ob der Dill.

Im Freundeskreis trank ich vom süffigen Wein,
Und dachte dabei an mein Mütterlein.

Da trat ein sehr garst'ger Geselle uff,
Es war der berüchtigte Schläger Heer-nuff.

In seinem Gefolge, vergilbt und verrucht,
War einer, der litt an Tabaksucht.

Der rauchte und qualmt wie ein alter Schlot,
Der Duft war so schlimm wie der Blick, den er bot.

Mich fasst ein gar schrecklicher Hustenreiz.
Bekam keine Luft, wurde käseweiz.

Du garstiger Stinker, so dacht' ich bei mir,
Das Rauchen, das will ich vergällen Dir.

Den Handschuh warf ich ihm vor den Fuß,
Wie stöhnte es da aus der Kehle voll Ruß.

Der Heer-nuff, begeistert von diesem Streit,
Nahm den Handschuh und rief: Ich mache den Fight!

Ein freudig' Gemurmel hob an im Reych:
Der Hägar erschlägt jetzt den Richtigen gleich.

So fecht' ich mit ihm jetzt um frische Luft,
Um reinen Odem und Blütenduft.

Die Hiebe, sie fallen, so dass es raucht,
Bald war der Dampf des Heer-nuff verbraucht.

Ich hieb ihm den glimmenden Stengel ab.
Schon sank er hin in ein rauchfreies Grab.

So liegst Du jetzt stinkend auf Deiner Bahr,
An mich sollst Du denken immerdar.

Man wird ihm einen Grabstein setzten mit der Inschrift:

Hier liegt der Rittersmann Heer-nuff.
Der krag von Hägar einen druff.
Er rauchte nicht, doch tat er's dulden,
Das ist durch gar nichts zu entschulden.
Ihn holt der Teufel auf der Stelle
Und fuhr mit ihm zum Grund der Hölle.

Zweiter Streich

Der Heer-nuff, der ist jetzt im Himmel.
Dort nehmen se jetzt auch solche Lümmel.
Und Petrus, der nimmt ihn sich gleich zur Brust:
Was haste auch immerzu rauchen gemusst?
Drum hat Dich der Hägar erschlagen.

Und er setzt ihn auf ein kleines Wölkchen,
So mitten ins Engelein-Völkchen.
Den Dunst hat er jetzt unterm Hintern sogar,
Nicht nur im Gesicht, findet's wunderbar.
Nur rauchen, das darf er nicht mehr.

Oscar Wilde sagt: Die Zigarette ist der vollendete Beispiel des vollkommenen Genusses: Sie ist köstlich und lässt einen unbefriedigt. Ich sage: Den Heer-nuff niederzustrecken ist die vollkommene Beispiel des vollendeten des vollkommenen Genusses: Es ist köstlich und befriedigend.

Duellhieb und Erwiderung von Heer-nuff

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