gegen Heer-zu (39 Wormatia)

Heer-zu will seinen Burgknappen rächen

Ursache für das Duell:
Hägar hatte in einem Duell in der Oranierburg den Burgknappen

von Heer-zu, den Gyssen-Ritter Heer-nuff besiegt. Bei einem zufälligen
Zusammentreffen im Reyche Ob der Dill warf Heer-zu deshalb Hägar
den Handschuh vor die Füße.
Das Duell fand am 18. im Ostermond a.U.129 im Reyche Ob der Dill statt.



Hägar und Heer-zu im Duell in der Oranierburg

Erster Streich

Schlaraffen, Sassen, Freunde, hört mich an!
Ich stehe hier, obwohl ich's gar nicht will.
Ein schrecklich', blutiges Gefecht zu führen.
Mich zwingt dazu der schwarze Bösewicht,
Des' Namensruf die Zunge mir versagt,
Zum heutigen Duell im Freundeskreis.

Oh, wie das Blut schon deshalb floss in Strömen:
Mein Herzblut, das ich da aus Gram vergossen.
Ich, dessen ungebrauchte Waffe stumpf!
Der lieber sich den Streich verpassen lässt,
Als einem Andren einen auszuteilen;
Wie jedermann im Gyssen-Reych bezeugen wird.
"der gute Hägar" werd' ich dort genannt,
"der Friedliche", "ser Sanfte", und noch mehr.
Selbst Schwejk, der Eisenman vom Throne unsres Reychs,
Nennt mich zuweilen voller Huld "mein Lämmchen".
Das Schnitzel lass' ich mir geschnitten bringen,
Damit zum Messer ich nicht greifen muss,
Was mir im tiefsten Innersten so sehr zuwider.
Und mich zerrt jener Unhold in den Ring,
Der Kampfhahn, ungehobelte Geselle!
Kein Wunder, dass der Sohn Heer-nuff missraten,
Von Tücke berstend, voll von Niedertracht.
Den Hinterhalt im Blick, im Herzen übel,
Das Schwert aus nicht'gem Anlass gleich gezückt.
Voll Blutdurst, dazu ewig noch besoffen.

Er war ein Ebenbild des bösen Alten,
Unschuldig drum am misslichen Charakter.
Nichts konnte er für seine nied'ren Triebe,
Er erbte sie in allem von Heer-zu.
Es ist wie es seit je schon immer war:
Der Ziegenbock vererbt den Ziegenbock.
Drum weiß ich deshalb, dass er ohne Schuld,
Und dass zum Arzt man hätt' ihn bringen müssen
Auf das man ihn geheilt und dann entlassen.

Und gleich den Alten hätt' gefordert und zerhackt.
Und doch: Ich trete widerwillig nur
Zum Kampfe gegen jenen Bösewicht.
Zieh' voller Abscheu nun mein festes Schwert
Zersäble ihn in lauter kleine Stücke,
Wie Stroganoff, der das Filet erfand,
(Als er so sehr gereizt war, wie ich heute)
Und das ich sonst stets mit Gefallen esse -
Hätt' heute der Gedanke an Heer-zu
Mir nicht den Appetit schon längst verdorben.
So fallt von meinem Schwert, Kanaille,
Obwohl ich zweifle, dass den Todesstoß ihr spürt,
Ist Euer Geist doch der des Blumenkohles,
Der auch geschnitten wird und das nicht merkt.
Nichts Bess'res kann man unsren Sassen bieten
Und Ob der Dill herrscht endlich wieder Frieden.

Zweiter Streich

Den Heer-zu hat es nicht geschmeichelt,
Dass Hägar seinen Sohn gemeuchelt.
Drum meint er nun, es sei vonnöten,
Den wackren Recken selbst zu töten.

Auch Hägar ist nicht sehr erpicht,
Dass er nun auch noch jenen Wicht,
Vor seine schnelle Plempe kriegt.
Egal - er kommt, schaut, haut und siegt.

Ja, ja, das bringt die Lust am Raufen.
Da liegen nun auf einem Haufen,
Das Paar Heer-nuff und der Heer-zu
Und die Reserve hat jetzt Ruh.

Versöhnlich blick ich auf die Beiden.
Im Leben konnt' ich sie nicht leiden,
Doch so gefall'n sie mir wie nie.
Ich denk als Freund fortan an sie!

Und die Moral von der Geschicht':
Man fordere den Hägar nicht.



zu Erwiderung und Duellhieb von Heer-zu