gegen Klonk (323 An der Sieg)

Man ehre den Gast!

Hintergrund des Duells: In einer Sippung im Lenzmond a.U. 132 im Reyche An der Sieg
beauftragte Junkermeister Klonk seiner Junker Heiner, dem eingerittenen Gast Hägar
ein Gemäß zu bringen und trank ihm zu. Hägar trank und musste feststellen, dass ihm
Coca Cola gereicht worden war. Der Handschuh war unumgänglich.
Klonk entschied sich für ein Blitzduell, das am Ende der Sippung ausgetragen wurde.

I.

Ach, was muss man doch von bösen
Junkermeistern hör'n und lesen!

An der Sieg gab's einmal einen,
Der war wahrlich recht zum Greinen.
Klonk hieß dieser, der die Jugend
Lehren sollte Anstand, Tugend,
Auf dem Weg zu Uhus Licht.
Doch, was tat der Bösewicht?
Statt der Knaben Herz zu rühren,
Dass ihr Tun stets edel sei
Tat er sie frivol verführen
Und er grinste noch dabei.
Ach, das Lügen und das Flunkern
Bracht' er Knappen bei und Junkern.
Und, statt dass sie Ritter ehren
Sah man ihn sie Streiche lehren.
Womit hat dies Reych, das schöne
Denn verdient so schlimme Pöne?

Als einst Hägar dieses sah,
Ging es ihm gewaltig nah
Und er rang besorgt die Hände:
Nein, das nimmt kein gutes Ende!

II.

Es gab dort der Junker Heiner.
Keines Knaben Herz war reiner.
Selten fehlte er beim Sippen
Und er hing an Hägars Lippen,
Wenn der einritt, und, wie heute,
Witz und Weisheit um sich streute.
Ach, was könnt' an diesem Knaben
Freude, Spaß und Glück man haben,
Wär' er nicht in Siegens Hallen
In die Hände Klonks gefallen.
Und von diesem ausgegebildert
Ist er schließlich ganz verwildert.
Anstand, Sitte, Ritterehr',
Minne. Liebe, was da mehr,
Trat er höhnisch bald mit Füssen:
Junkermeister Klonk lässt grüssen!
Womit hat dies Reych, das schöne
Denn verdient so schlimme Pöne?

Als einst Hägar dieses sah,
Ging es ihm gewaltig nah
Und er rang besorgt die Hände:
Nein, das nimmt kein gutes Ende!

III.

Hört die schreckliche Geschichte
Die ich itzo euch berichte.

In des Lenzmonds schöner zeit,
War es wieder mal so weit:
An der Sieg sitzt man und wartet,
Dass der Ritter Hägar startet
Und das schöne Reych beehrt,
Denn er ist als Gast begehrt.
Als er auftaucht, braust der Jubel;
Freudentaumel, Glück und Trubel.
Jeder will die Hand ihm drücken,
Sich und ihn so zu beglücken.

Einem nur gefällt das nicht:
Er wär' lieber selbst im Licht.
Weshalb er den lieben Gast
Gleich aus vollem Herzen hasst.
Klonk (auf Ja-wat-da, so heißt er
Und er ist der Junkermeister)
Sieht, sein Zorn wird da nicht kleiner,
Wie der junge Junker Heiner
Hägar gleich begrüßen will.
"Setz dich" faucht er, "Nieder! Still!"
Finster schaut er vor sich hin.
Doch erhellt sich jäh sein Sinn
Bei 'nem Blick auf Hägars Näschen.
Der liebt wohl ein gutes Gläschen,
Denkt er, "und ich will ihn foppen!
Geb' ihm dieses Glas zu laben.
Scheinbar ist's ein guter Droppen -
Doch wird's in der Kehle schaben.
Auf dass ihn der Teufel hola!
"Nehmt!" Und es ist Coca Cola!

Hägar, der ganz ohne Arg,
Dankt, und tut das Glas erheben;
Trinkt – und ihm wird wie im Sarg,
Denn, was muss er da erleben:
Süßes, braunes Klebezeuch,
Brennt ihm Hals und Magen weich!
Aus den Augen schießen Tränen –
Seiner Brust entflieht ein Stöhnen.
Wie der Baum im Sturme wankt
Steht Freund Hägar da und schwankt.

Ritter Klonk reibt sich die Hände:
Ja, das wird des Hägars Ende!
Freudig Heiners Hände packt er.
Was ist das für ein Charakter!

IV.

Doch es hat nicht sollen sein:
Hägar kriegt sich wieder ein.
Hustet sich die Kehle frei.
"Ach", schreit Klonk, "Oh wei! Oh wei!"
Und er schreit mit vollem Recht,
Denn jetzt geht's ihm ziemlich schlecht!
Hägars Handschuh fliegt umher
Das beunruhigt Klonk doch sehr.
Hägar, noch in Zornesröte:
Ruft, sein Schwert ergreifend: "Töte!"
Worauf Klonk, vor Schreck erbleicht,
Flüchtend aus der Burg entweicht.

Glück und Freud wird Hägar winken,
Itzo kriegt er das zu trinken,
Was ihm nicht den Hals verklebt.
Was die Stimmung sichtbar hebt.
Dazu ist auch Klonk nun fort.
Friede fällt auf diesen Ort
Und in Siegens schöner Feste
Ehrt man wieder seine Gäste.

V.

Als Freund Hägar dieses sah,
Ging es ihm nun wirklich nah.
Schön ist doch die Frühlingszeit:
Siegen ist von Klonk befreit!
Hägar hebt beglückt die Hände,
Es kam noch zum guten Ende.
Gott sei Dank, sie ist vorbei,
Diese ganze Klonkerei.

Heiner aber lernt' gewiss,
Dass ein Gast zu ehren iss.
Wird, von Klonckens Eis befreit
Und was bis vor kurzer Zeit,
Niemand sich erhoffen kann:
Doch ein rechter Rittersmann.

zur Erwiderung und Duellhieb von Klonk