Freut-Mich (335 Wetiflar) Erwiderung

Freunde unter sich

Thema:
Der Ritterhelm lässt leicht sich tragen,
hat man den Hägar erst erschlagen.

Dieses Duellhieb ist Freut-Michs Antwort auf die Forderung durch Hägar
bei seinem Ritterschlag.

Erster Hieb

Schaut Euch den Ritter Hägar an:
welch stattlich Bild von einem Ritter.
Sein heiteres Lächeln zieht in seinen Bann,
grollt seine Stimme auch, wie ein Gewitter.
Ein Mann, zu dem man schnell Vertrauen haben kann.
Wer ihn zum Freunde hat, kennt kein Gezitter.
Bang wird's ihm nicht vor vielen Feinden dann,
tobt eine Schlacht auch noch so bitter.

Sein Schwert ist scharf und seine Hiebe stramm.
Oft konnt' ich's genussvoll erleben.
Und als Junker war mir vor ihm nicht bang -
Gegen mich konnt' er's Schwert ja nicht heben;
Seiner Freundschaft war gewiss ich lang.
Wusste bald, in meinem jungen Leben,
wenn Du Freunde hast von seinem Stamm,
wird es keine Feinde für Dich geben.

Unsere Freundschaft wuchs seit Jahr und Tag.
Trafen uns bei seinem Ritterschlag,
Trug dort die Fackel zu seiner Ehr,
feierten die Krystalline hinterher.
Doch wag ich's dann, ihm gleich zu tun,
und zu entwachsen meinen Kinderschuh'n,
schon trifft mich Hägar's Groll, er wirft mir schnell
den Handschuh, fordert mich zu dem Duell.

Da stand ich nun, war wie geblendet,
mein Ritterstand, kaum noch begonnen,
ist er durch Raufbold Hägar schon beendet?
Hab mich doch grad' auf seine Freundschaft noch besonnen
wirft er mir schon den Fehdehandschuh hin.
Und die Erkenntnis lastet auf mir schwer:
Wer einen Freund hat, so wie ihn,
braucht wahrlich keine Feinde mehr.

Das kann er mit mir jedoch nicht machen!
Auf die Knie' will ich ihn darum zwingen,
Buß' und Reu' werd ich in ihm entfachen,
zur Vernunft will ich ihn endlich bringen!
Weil ich den Junker Fritz ihm nahm, den Süßen,
als ich langsam in die Jahre kam,
soll ich seine Keckheit itzo büßen?
Nie im Leben. Auf ihn! Nicht zu zahm!

Jetzt kriegt der Hägar wohlverdiente Hiebe
für die übertrieb'ne Knabenliebe.
Zeigen wird' ich ihm der Freundschaft Wert:
Ach, was einem Freund da widerfährt!
Ich werde seine Burgfrau heut', die Ille
informier'n ausführlich, doch in aller Stille
welch ein garstig Raufbold wohnt bei ihr zu Haus.
Sie treibt ihm die Flausen dann schon aus.

Meint vielleicht, sie hätt' den Hägar gut erzogen,
doch da hat des Hauses Schein getrogen.
Denn wenn er in unsrer Sippung sitzt,
unerreichbar für den Arm der Burgfrau izt,
lässt er seinen Aggressionen freien Lauf,
holt sich jeden, der ihm quer kommt, zum Duell herauf.
Er brilliert, macht seine Sache glänzend, ohne Frage.
Selten ist es, dass ihn jemand schlage.

Raufbold Hägar, dieses muss sich ändern.
Und in mir sollt ihr den Meister finden.
Euren Skalp wird' ich zu all den andren Bändern
Die ich habe, um den Hals mir binden.
Trägt man auf der Bahre Euch hinaus
Gibt mir Eure Eurer Burgfrau viel Applaus
und ganz sicherlich, gewiss zum Schluss,
einen dicken, dicken Dankeskuss.

Zweiter Hieb

Liegt Ihr, Hägar, jetzt in Eurem Blute
mir zu Füßen, seid vom Tode bleich,
findet Eure Witwe dann, die Gute
ihren Trost bei mir, dem Freut-Mich gleich.
Auch spricht's das Uhuversum günstig,
als dem Recken, der dereinst Hägar,
den man kennt' als Mostrum, das blutrünstig,
hier in fairem Zweikampf kochte gar.

Hab' das Uhuversum so befreit
vom dem Raufbold Hägar und von Streit.
Dann, wenn Ihr am Boden liegt,
keine Luft zum Atmen kriegt,
reich' ich Euch die Hand und helf' Euch auf,
biete Euch erneut die Freundschaft drauf.
Seid es wieder Wert, mein Freund zu sein,
so geläutert, durch der Niederlage Pein.


Erwiderung und Duellhiebe von Hägar