Pepp (276 Zu den Gyssen) zum 1.

Pepp de Flaps (Erb, H, Rp)
seit a.U. 129 Schlaraffe

Hägars Patensohn. Erregte schon in jungen schlaraffischen Jahren
Aufsehen, als er, kaum zum Ritter geschlagen, seinem Paten
Hägar den Handschuh warf.

Der überfürsorgliche Pate

Thema und Hintergrund:
Der gerade auf Burg Gleyberg zum Ritter geschlage Pepp rief nach dem Beamten und warf, als erste ritterliche Handlung, seinem Paten Hägar den Handschuh. Ein unvorstellbarer Eklat, wie ihn der Gleyberg noch nie erlebt hatte!
Der Thron setzte deshalb das folgende Thema fest:
Kaum Ritter, Pep der Patensohn,
Wirft er denn flugs den Handschuh schon!

Das Duell fand am 25. im Lethemond a.U.132 statt.

Erster Streich

Ich seh' mit Grausen ringsherum,
den Hägar - er wird alt und dumm!
Nur ich allein im weiten Kreise,
ich bleibe jung und werde weise.

Wenn ich, wie er in besten Zeiten,
mich lasse nur von Einem leiten
und handle strikt nach der Devise
von Hägar, stimmt's für jede Krise:

Ob Ritter, Knappe oder Junker:
Seht, die Schlaraffia ist kein Bunker,
der Schutz nur bietet all' den Laschen,
die einzig Eines sind: halt Flaschen!

Verhätschelt, ohne Kampf im Leben,
noch Eierschal'n am Hintern kleben.
Sie lächeln mild - doch fexen nicht
und sind auch sonst kein großes Licht.

Des Hägers Last prägt' meine Junkerzeit!
Tut es ihm heute wenigstens mal leid,
dass er mir niemals gab die faire Chonce
zu kriegen einen Ahn' aus purer Bronze?

Den steckte ich mir froh an meinen Helm!
Stattdessen tat er mir die Freud' vergällm;
fürsorglich warer, wie 'ne Glucke.
Ich krag zu selten auf die Hucke.

Er tat, als sei ich eine Memme,
als ob ich nur im Angstschweiß schwämme.
Statt dass er mir Duell's verschaffe -
Behütet er mich - dieser Affe!

Komplexe hat er mir gezogen,
mich meiner Jugendfreud' betrogen,
so dass ich mir, sehr zum Verdruss
vorkam, als wie ein Ödipus,

der gar nicht weiß, was da zu machen:
soll ich nun weinen oder lachen
bei diesem bärt'gen Ubervater:
Der war zwar stets Freund und Berater,

doch hat mich allzu sehr verhätschelt
und ständig nur rundum betätschelt.
Jedoch sein kleines Patensöhnchen
Das will aufs Duellantenthrönchenl

So was nennt sich nun ein Pate.
War mir eins nur immer: fate!
Ihr, Hägar, seid ein müder Schläger
Der fett wird- und tagtäglich träger!

Führt Eure hohe Ritter-Ehre,
beim Ziehsohn nur zu geist'ger Leere?
Nun, hirnlos nenn ich solchen Schutz,
ja, völlig ohne Sinn und Nutz!

Habt unterdrückt mir Geist und Pepp,
doch den Verstand nicht, bin kein Depp!
Lang wartet' ich auf diesen Tag,
Wo's Schwert in meinen Händen lag

und man zum Ritter mich geschlagen.
Nicht länger muss ich mich vertragen
mit einem Paten, der nicht weiß,
wovon sein Zögling richtig heiß!

Der seines Sohnes Ritternamen,
der ist ja auch nicht von den Zahmen,
tatsächlich sucht zu ignorieren.
Meint, mancher würde sich genieren,

wenn der, klein, doch mit großem Schwert
sich in die Windeln voll entleert.
Beim Uhu: Wer ist hier der Depp?
Ich zeig Ihm, wer ich bin: Der Pepp!

Zweiter Streich

Oh Hägar,
was hab' ich Euch verehrt und angebetet
wie Ihr die Sätze drechselt und auch knetet,
bis leere Worte einen Sinn erhalten
und eine Sippung meisterlich gestalten,

dass kaum noch wer auf die Idee gekommen,
dass Euer Hirn beim Fexen meist benommen
und Eure Fexkunst immer mehr verlutert,
weil Ihr nicht schreibt, statt dessen nur computert.

Hört Hägar, hört: für diese meine Zeilen
Braucht' ich den Rechner keineswegs zum Feilen,
Ich macht's allein mit meinem Geist und Pepp
- nun bleibt Euch wohl die Spucke völlig wepp?

Und niemand, ich darf's Euch versichern
- und hört jetzt auf, saudumm zu kichern -
niemand mehr macht aus mir 'nen Deppen
Ich will nur eins - ganz kräftig peppen!

Zerschmettere Euch ohne Gnade
und keiner wird dann sagen: Schade!
Hägar ist tot – heißt's, Vivat Pepp!
Der neue Duellantensepp!

Und keiner grämt sich noch um Hägar,
und dessen Reime, immer schrägar,
der uhuversumweit verrufen -
Ach wär' ich doch wie er berufen,

zu knüppeln mit der Worte Kraft
aus jedem Gegner Mark und Saft ,
Um so zu mehr'n des Reyches Ruhm
in heißem Duellanten-Boom!

Und der Gestrenge braucht nicht mehr,
zu fürchten, dass ihn irgendwer,
fordern könnt', weil in der Tasche,
Pepp die Hände hat, der Lasche.

Ab jetzt geht es hier zu ganz zackig
Hiebe, bis selbst Hägar wacklig
Hin zum Sessel wankt und stöhnt:
hätt' ich Pepp doch dran gewöhnt,

sich zu schlagen mit Grandezza;
Jetzt ist er ein Messer-Wetza!
Am End' der Duellantenrunde
hau ich dem Hägar eine Wunde

Dann stützt er zittrig,
im Antlitz knittrig
sich auf sein stumpfes Schwärrt
und plärrt!

Seh' ich weinen euch dann leise,
Hab' ich Mitleid mit dem Greise.
Neidisch werd' ich stets dran denken,
was ihr hättet können schenken

Mir als Junker: ein Duell
ohne Schmäh und ganz reell.
Ich hätt' fordern dürfen Euch(t),
der uns so unschlagbar deucht!

Lang habt Ihr mich warten lassen,
letzt schrei' ich in alle Gassen:
mit dem Schwert seid Ihr verhauen!
Keiner wag' sich mehr zu trauen,

Einen schiefen Blick zu werfen
oder gar sein Schwert zu schärfen
und dem schüchtern' Pepp von eist
zu begegnen allzu dreist.

Hägar, Ihr und alle Sassen,
die sonst kein Duell verpassen.
Höret zu und seid gewiss:
meine Hiebe haben Biss!

Meinen Schlägen kann man trau'n,
will noch mehr der Versen bau'n,
die mir so im Hirne sprießen,
flüssig aus der Feder fließen.

Will nur, dass Ihr ernst mich nehmt,
endlich Euch dazu bequemt,
Euren Gluckentrieb zu dämpfen,
mich zu stählen hart im Kämpfen.

Dass ich groß und stark bald werde
und gefürchtet auf der Erde,
mich, der mit dem feschen Namen,
der entsprang aus Hägars Samen.

Ein Wort wird ihn künftig schrecken,
diesen eitlen, müden Gecken
wenn's im Uhuversum:
heißt, gleich macht es bumml

Dann, oh Schreck und Nepp,
ist's der Ritter Pepp!


Erwiderung und Duellhiebe von Hägar