Der überfürsorgliche Pate
Thema und Hintergrund: Der gerade auf Burg Gleyberg zum Ritter geschlage Pepp rief nach dem Beamten und warf, als erste ritterliche Handlung, seinem Paten Hägar den Handschuh. Ein unvorstellbarer Eklat, wie ihn der Gleyberg noch nie erlebt hatte! Der Thron setzte deshalb das folgende Thema fest: Kaum Ritter, Pep der Patensohn, Wirft er denn flugs den Handschuh schon! Das Duell fand am 25. im Lethemond a.U.132 statt.
Erster Streich
Ich seh' mit Grausen ringsherum, den Hägar - er wird alt und dumm! Nur ich allein im weiten Kreise, ich bleibe jung und werde weise.
Wenn ich, wie er in besten Zeiten, mich lasse nur von Einem leiten und handle strikt nach der Devise von Hägar, stimmt's für jede Krise:
Ob Ritter, Knappe oder Junker: Seht, die Schlaraffia ist kein Bunker, der Schutz nur bietet all' den Laschen, die einzig Eines sind: halt Flaschen!
Verhätschelt, ohne Kampf im Leben, noch Eierschal'n am Hintern kleben. Sie lächeln mild - doch fexen nicht und sind auch sonst kein großes Licht.
Des Hägers Last prägt' meine Junkerzeit! Tut es ihm heute wenigstens mal leid, dass er mir niemals gab die faire Chonce zu kriegen einen Ahn' aus purer Bronze?
Den steckte ich mir froh an meinen Helm! Stattdessen tat er mir die Freud' vergällm; fürsorglich warer, wie 'ne Glucke. Ich krag zu selten auf die Hucke.
Er tat, als sei ich eine Memme, als ob ich nur im Angstschweiß schwämme. Statt dass er mir Duell's verschaffe - Behütet er mich - dieser Affe!
Komplexe hat er mir gezogen, mich meiner Jugendfreud' betrogen, so dass ich mir, sehr zum Verdruss vorkam, als wie ein Ödipus,
der gar nicht weiß, was da zu machen: soll ich nun weinen oder lachen bei diesem bärt'gen Ubervater: Der war zwar stets Freund und Berater,
doch hat mich allzu sehr verhätschelt und ständig nur rundum betätschelt. Jedoch sein kleines Patensöhnchen Das will aufs Duellantenthrönchenl
So was nennt sich nun ein Pate. War mir eins nur immer: fate! Ihr, Hägar, seid ein müder Schläger Der fett wird- und tagtäglich träger!
Führt Eure hohe Ritter-Ehre, beim Ziehsohn nur zu geist'ger Leere? Nun, hirnlos nenn ich solchen Schutz, ja, völlig ohne Sinn und Nutz!
Habt unterdrückt mir Geist und Pepp, doch den Verstand nicht, bin kein Depp! Lang wartet' ich auf diesen Tag, Wo's Schwert in meinen Händen lag
und man zum Ritter mich geschlagen. Nicht länger muss ich mich vertragen mit einem Paten, der nicht weiß, wovon sein Zögling richtig heiß!
Der seines Sohnes Ritternamen, der ist ja auch nicht von den Zahmen, tatsächlich sucht zu ignorieren. Meint, mancher würde sich genieren,
wenn der, klein, doch mit großem Schwert sich in die Windeln voll entleert. Beim Uhu: Wer ist hier der Depp? Ich zeig Ihm, wer ich bin: Der Pepp!
Zweiter Streich
Oh Hägar, was hab' ich Euch verehrt und angebetet wie Ihr die Sätze drechselt und auch knetet, bis leere Worte einen Sinn erhalten und eine Sippung meisterlich gestalten,
dass kaum noch wer auf die Idee gekommen, dass Euer Hirn beim Fexen meist benommen und Eure Fexkunst immer mehr verlutert, weil Ihr nicht schreibt, statt dessen nur computert.
Hört Hägar, hört: für diese meine Zeilen Braucht' ich den Rechner keineswegs zum Feilen, Ich macht's allein mit meinem Geist und Pepp - nun bleibt Euch wohl die Spucke völlig wepp?
Und niemand, ich darf's Euch versichern - und hört jetzt auf, saudumm zu kichern - niemand mehr macht aus mir 'nen Deppen Ich will nur eins - ganz kräftig peppen!
Zerschmettere Euch ohne Gnade und keiner wird dann sagen: Schade! Hägar ist tot – heißt's, Vivat Pepp! Der neue Duellantensepp!
Und keiner grämt sich noch um Hägar, und dessen Reime, immer schrägar, der uhuversumweit verrufen - Ach wär' ich doch wie er berufen,
zu knüppeln mit der Worte Kraft aus jedem Gegner Mark und Saft , Um so zu mehr'n des Reyches Ruhm in heißem Duellanten-Boom!
Und der Gestrenge braucht nicht mehr, zu fürchten, dass ihn irgendwer, fordern könnt', weil in der Tasche, Pepp die Hände hat, der Lasche.
Ab jetzt geht es hier zu ganz zackig Hiebe, bis selbst Hägar wacklig Hin zum Sessel wankt und stöhnt: hätt' ich Pepp doch dran gewöhnt,
sich zu schlagen mit Grandezza; Jetzt ist er ein Messer-Wetza! Am End' der Duellantenrunde hau ich dem Hägar eine Wunde
Dann stützt er zittrig, im Antlitz knittrig sich auf sein stumpfes Schwärrt und plärrt!
Seh' ich weinen euch dann leise, Hab' ich Mitleid mit dem Greise. Neidisch werd' ich stets dran denken, was ihr hättet können schenken
Mir als Junker: ein Duell ohne Schmäh und ganz reell. Ich hätt' fordern dürfen Euch(t), der uns so unschlagbar deucht!
Lang habt Ihr mich warten lassen, letzt schrei' ich in alle Gassen: mit dem Schwert seid Ihr verhauen! Keiner wag' sich mehr zu trauen,
Einen schiefen Blick zu werfen oder gar sein Schwert zu schärfen und dem schüchtern' Pepp von eist zu begegnen allzu dreist.
Hägar, Ihr und alle Sassen, die sonst kein Duell verpassen. Höret zu und seid gewiss: meine Hiebe haben Biss!
Meinen Schlägen kann man trau'n, will noch mehr der Versen bau'n, die mir so im Hirne sprießen, flüssig aus der Feder fließen.
Will nur, dass Ihr ernst mich nehmt, endlich Euch dazu bequemt, Euren Gluckentrieb zu dämpfen, mich zu stählen hart im Kämpfen.
Dass ich groß und stark bald werde und gefürchtet auf der Erde, mich, der mit dem feschen Namen, der entsprang aus Hägars Samen.
Ein Wort wird ihn künftig schrecken, diesen eitlen, müden Gecken wenn's im Uhuversum: heißt, gleich macht es bumml
Dann, oh Schreck und Nepp, ist's der Ritter Pepp!
Erwiderung und Duellhiebe von Hägar
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