Burgfrauenabend

Die Burg erglänzt in mildem Schimmer,
So wie an solchen Tagen immer,
Wenn wir, statt Quell und Lethe kippen,
Mit unsren lieben Burgfraun sippen.

Da ist sogar der Truchseß milde
Und malt mal nicht an jenem Bilde
Von den bedauernswerten Tröpfen
Dort vor dem Thron, mit hohlen Köpfen,
Als sozusagen reine Narren,
Des Truchseß Aufbauarbeit harren.

Nein. Heute sag ich: Liebe Gäste,
Dort steh'n des Reyches Allerbeste.

Betrachtet sie, die munteren Knaben.
Es sind die schönsten, die wir haben,
Von schwachem Geist nur knapp getrübt,
Vom Reych und von Uhu geliebt,
Vom Truchseß selbst natürlich auch,
Der liebt sie immer, wie es Brauch.

Und darf sie deshalb prächtig schmücken,
Mit Weisheit und Aha beglücken,
Der Truchseß selber ist beglückt,
Wenn er so einen Helden schmückt
Und dann an ihn die Worte richtet
(In Prosa mal, doch meist gedichtet):

Hier, nehmt den Aha, guter Mann,
Und seid als Herrlichkeit bereit.
Denn es ist wieder hohe Zeit.
Drum fanget endlich mit der Sippung an.