Der Abend naht

Es ist wie immer: Wenn der Abend naht,
Die Sassen drunten sammelnd in sich gehn,
Dann sieht man vor des Reyches Thron parat
Drei traurige Gestalten stehn:
Die Herren Ruland, Schülke, Schwarz*
Stehn dort, die Augen himmelwarts,
Bereit, demnächst zur Tat zu schreiten
Und unsrer Sippung Lauf zu leiten.
Da denkt sich mancher: Ach und Weh!
Wenn ich auf diese Kerle seh',
Wo sind denn da die Eigenschaften,
Die am Schlaraffenhäuptling haften.
Sie sind nicht geistvoll, sind nicht schön,
Erleuchtet nicht und nicht voll Sonne
Wie soll das heute Abend gehn?
Das wird wahrscheinlich keine Wonne.

Da naht, von Uhu selbst gesandt,
Der Truchseß, Etwas in der Hand,
Mit dem, sobald er sie umbandelt,
Zur Herrlichkeit sofort verwandelt.
Der Aha ist's, den er gebracht,
Mit dem man Majestäten macht,
(Doch nur, wenn man der Truchseß is'.
Sonst geht es schief! Da seid gewiss.)

Bald wird man nicht mehr bangen müssen
Im schönen Reyche Zu den Gyssen:
Denn durch des Truchseß' gute Tat
Sprießt aus des Ackers dunklen Schollen
Nun gleich, wie frische, grüne Saat
Euch der Erleuchtung edles Wollen.

Es weicht die Furcht vor Langeweile
Vor Chaos auf und um den Thron.
Das weiß der Truchseß, drum mit Eile
Bekränzt er nun den Uhu-Sohn,
Der dieser Tat entgegensehnt.
Da, nehmt ihn hin. Seid so gekrönt,
Mit Uhus Weisheit seid geschmückt,
Mit der Erleuchtung seid beglückt.
Beglücket selber nun, sogleich,
Gerüstet, wie ihr seid, das Reych.

Den Truchseß aber habet lieb,
Er war's, der diese Fexung schrieb
Und euch zur Herrlichkeit erhob.
Er tat es gern, er will kein Lob,
Er will nur, dass man sippen kann.
Drum fangt doch endlich damit an!


* profane Namen der Oberschlaraffen OI Ebigon, OÄ Walnuß und OK Stückche