Neulich saß am Schreibtisch ich
Und schrieb einen Brief an mich.
Ich schrieb leidenschaftlich, denn
Ich bin mir ein großer Fan.

Großer Meister", also schrieb ich,
"Einen nur verehr und lieb ich.
Euch weih ich mich voll und ganz,
Sonne mich in Eurem Glanz."

Als die Fan-Post ich empfing,
Schrieb ich: "Dummes, kleines Ding.
Du hast sicherlich auch recht,
Denn ich find mich selbst nicht schlecht.
Und ich bin ganz zweifellos
An Talent und Weisheit groß.

Also ringe um Vollendung,
Und auch du findest Verwendung,
Bis in Zukunft dann vielleicht
Auch dein Geist an meinen reicht."

Und ich las den Brief entzückt,
War im Innern tief beglückt
Und hab strebend mich bemüht.
Was bis dahin leicht geglüht,

Wurde nun zur Feuersbrunst
Von Humor und Geist und Kunst.
Ich gestehe es auch offen,
Dass ich selbst mich übertroffen.

Die Erkenntnis ist nicht weit:
Ich erschein seitdem zu zweit.
Denn so klug - das leuchtet ein
Kann ein einzelner nicht sein.
Und so geh als Wundertier
Ich nun Hand in Hand mit mir.

So - nun steh'n wir beide da,
Überreichen den Aha.
(Wer von uns tat dies bescheren,
Das ist leider nicht zu klären.)