Wir schmücken den Weihnachtsbaum

Die Weihnachtszeit rückt näher jetzt,
Auch wenn es uns etwas entsetzt.
Das Radio übergibt sich gurgelnd,
Bach, Lehar, Händel, Abba schmurgelnd,
Der Wunschkonzert-Gefangenenchor
Belämmert gnadenlos das Ohr.
Zum Schluss erschien - na, wer wohl war es? -
Der Mozart ist's, die Festsau des Jahres.

Und immer kürzer sind die Tage,
Und aktueller wird die Frage:
Wer, wo kauft wohl den Tannenbaum?
Und jetzt geht's los, man glaubt es kaum.
Wer ihn auch kauft, er macht's verkehrt,
Ein jeder sich
Lauthals beschwert.

Zunächst: der Baum sei schön und grade.
Ist er nicht grade, ist es schade.
Denn er soll unser Aug' berücken.
Drum müssen wir ihn auch noch schmücken,
Und was Natur mit Ihrer Gunst
So schön gemacht, wird nun verhunzt.

Ganz anders in Schlaraffia.
Noch steht er ohne Zierrat da,
Der unsres Reyches Herrlichkeit.
Ganz ohne Schmuck tut er uns leid.
Jedoch - ob es ihn wohl beglückt,
Wenn man ihn mit Lametta schmückt?
Und wird es seinen Geist beflügeln,
Behängt man ihn mit Christbaumkügeln?
Und ginge es dem Reych zu Herzen,
Wenn wir ihn sehn, besteckt mit Kerzen?

Nein, solches Feuer, sein wir ehrlich,
Wär' hierorts äußerst brandgefährlich.
Wir brauchen keinen Glitzerschmuck,
Des Uhus Glanz sei uns genug!

Der Truchseß kommt voll Eifer an,
So gütig wie ein Weihnachtsmann,
Bedeckt in seiner inn'ren Größe
Der Herrlichkeit blamable Blöße.

So, lassen wir's dabei bewenden:
Empfangt nun, aus des Truchseß Händen
Den schönsten Schmuck - des Reychs Aha.
Gar herrlich steht er nunmehr da!
Na ja -.
Das walte Uhu!
Lulu!