Der Dichter und das Leid

Der Dichter und das Leid

Was macht der Dichter, den ein Leid vernichtet?
Nun ja - er tut das, was er kann: er dichtet.
Wie einst der Mutter Arm die Ängste lindert,
Wird seines Herzens Qual dadurch vermindert.

Es ist wie Balsam, der auf Wunden fließet,
Wenn er sein Werk dann etwas später liest.
Dann weiß er, dass ein Dichter leiden muss:
Denn nur im Schmerz erblüht der Genius.

Das Leid verleiht dem Geiste leise Schwingen,
Die ihn hinauf in jene Sphären bringen,
In denen man den Schmerz als süß genießt.
Bis er in Versform aus der Feder fließt.

Leid erst macht ihn zum Schöpfer des Gedichts.
Was soll er sonst auch tun? Sonst kann er nichts.