Was war, was ist, was wird,?

Die Junkernachtung fand am 14. im Hornung a.U. 138 statt.

I.
Ein NAP ist, wie man weiß,
Produkt von Genius und Fleiß.
Wobei just der besonders schwitz,
der mit dem NAP-e blitzt.
Denn bei derlei geschwindem Ritt,
Kommt so ein Genius kaum mit.

Ja, deshalb ist's nur wen'gen Reckxen
Vergönnt, so einen Blitz zu fexen.
Und wer das kann – man kennt sie ja:
Die Hamlet, Quirlock, Omega -
Die mit dem NAP-Genie,
Die sagen meist: "Das mach' ich nie!
So'n Blitz ist mir zu unbequem.
Ich lebe lieber angenehm.
Schau, Junkertafel, wo du bleibst.
Sucht euch 'nen anderen, der schreibst."

Es ist schon traurig, wenn man sieht,
Wie ungern mancher sich bemüht.
Wie anders da der Ritter Hägar,
Des Gyssen-Reyches Arbeits-Negar:
Als den die Junkertafel fragt,
Hat er natürlich "ja!" gesagt.

Zwar findet er, man darf das wissen,
so' NAP-Blitz sehr bescheiden
Und hat sehr daran zu leiden,
Wenn er ihn selber schreiben muss.
(Sonst ist es ihm – wie euch – Genuss).
Doch hat er, lasst mich das hier sagen,
Noch keinem etwas abgeschlagen.
(Nur wenn ihn einer duellierte,
Dann konn's passier'n, das das passierte.)

Nachdem ich ja gesagt, ihr Lieben,
Hab ich heut' alles mitgeschrieben
Und jetzt bericht' ich, unbeirrt,
Von dem was war, was ist, was wird.

II.
Was war?
Nun, das ist schnell gesagt:
Ein Junker hat sich abgeplagt.
(Der Knappe und der Prüfling auch,
Denn das ist bei den Gyssen Brauch.)
Den Junkermeister sieht man labend,
Und ruhig – er genießt den Abend.

Die Burg, natürlich rappelvoll.
Atzung umsonst – Darbietung toll.
So strömt's herbei von nah und ferne
Im milden Schein der Hornungs-Sterne.
Der Mundschenk musste Massen laben,
Sehr viele wollten etwas haben.
Die Kosten für den Reychs-Ehe
Die tun Solvent heut' richtig weh.

Man hockte schön und warm gedrängt.
Zwei-F-Quadrat saß eingezwängt
Auf seinem Plätzchen in der Burg,
Zwischen Hägar und Lycurg.
Dass er dort saß, erfuhr'n die Zwei
Erst, als die Sippung längst vorbei.

Was gab's? Es lag zunächst im Dunkeln.
"Modern fast", hörte man es munkeln
Wer Bildung hat in der Corona,
Gemahnt der Auftritt an Verona.
Dann wird es hell. Man konnte hören:
Es tat der Jugend Spiel betören.

So mancher saß mit Augenglitzen,
Behaglich grinsend von den Witzen,
Zumal des scharfen Urteils Kraft
Durch Leberkäse abgeschafft.
Kultur ist ja mit vollem Magen
Erheblich besser zu ertragen.
Die Atzung vor dem Spiele, wisst,
Ein genialer Schachzug ist!
Das Blut war magenwärts gezogen,
Der Kopf hat viel zu schwer gewogen.

Willkommen war ein süßer Schlaf,
Der dem beschieden, welcher brav.
Den anderen ging es ebenso
Und alle war'n nur herzlich froh,
Dass uns ein Hinweis deutlich macht,
Wann immer Beifall angebracht.

Jedoch, warum sei ausgeführt,
Was grade eben erst passiert?
Was soll die Protokollerei?
Ihr wart doch alle selbst dabei.
Und, etwas weniger gegessen,
Dann hättet ihr es mehr genessen!

Und Hägar müsste sich nicht quälen,
Euch alles noch mal zu erzählen.
Drum geht mein Vortrag nun herüber
Zu dem wird. Ich leite über.

III.
Was ist?
Nun, jetzt ist's NAP
dran, jeder Sippung Höh-
hepunkt. Und der beschreibt,
Was für die Nachwelt übrig bleibt.

Des Hägars rauhe Stimme klingt,
Rhythmisch der Vers die Füße schwingt.
Der Reim tut wohlgeformt ihr sehen,
Der Geist schwingt sich hinauf zu Höhen
Und manchem läuft, vor lauter Glück,
Ein Schauer über's Ritter-G'nick.
Ich muss das weiter nicht berichten,
Ihr hört mich schließlich grade dichten
Und fühlt des Hägars Genius;
Ihr schwelgt im NAP-Genuß.
Schwelgt weiter nur, ihr gute Selen,
Lasst mich von dem, was wird, erzählen.

IV.
Was wird?
Ach Gott, was soll schon werden?
Es zieht der vielen Gäste Herden,
Satt und zufrieden gleich von hinnen.
Und, in der Burg der Gyssen drinnen,
Sitzt dann erschöpft der Sassen Meute.
Sie lobt und herzt die jungen Leute,
Die des Schlaraffenbundes Alten
Heut' Abend prächtig unterhalten.
Ein Lied wird weiter in euch klingen
Und mit euch in die Heimburg dringen:
Ein süßer Klang von Lust und Weh –
In euch klingt Hägars NAP!

Lernt, Junker, diese Perfektion,
Strebt Hägar nach. Das sei mein Lohn.
Dann schreiben andre, hoffentlich
Das Protokoll. Drauf freu' ich mich.

So macht denn Schluss, geht heim für heute,
Steckt euer Schwert in seine Scheide,
Verbeugt euch nochmals vor Uhu:
Des Reychs Reserve hat jetzt Ruh',
Gut Heimweg! Geht, der Freuden voll.
Das war des Hägars Protokoll.