Der Gnom

Thema und Hintergrund:
Grämt euch nicht um jeden Gnom, nehmt stattdessen lieber Brom.
Die Erinnerung an die Ursache für das Duell ist nur schwach. Il-Carlotto beschwerte sich offenbar darüber, dass der damals große und breite Hägar ihm die Sicht auf den Thron versperrte. Irgendjemand (nicht Hägar) sprach dann vom Gnomen und dessen ohnehin eingeschränkter Sicht und nach einigem Wortwechsel flog der Handschuh. Brom als Beruhigungsmittel brachte der Thron in seiner Weisheit ohne vorherigen Anlass ein.
Das Duell fand statt am 13.im Hornung a.U.131

I. Vorrede

Man weiß, das die, dietwas klein geraten
Ersetzen Größe gern durch Giftigkeit.
Sie streben Tag und Nacht nach Heldentaten
Und suchen mit den größten Recken Streit.
Ganz wie mein Hund, der auch zur Höhe strebt
Und's Bein am liebsten an der Eiche hebt.

Erschien, im Glanze seiner Lichtgestalt,
Verfärbte sich der Reychs-Zwerg, grün vor Neide.
Er nahm sich vor: Den Burschen mach' ich kalt!
Und kaum entbot der Recke seine Grüße,
Flog ihm der Fehdehandschuh vor die Füße.

Bin Freund von Poesie, und nicht von Streit.
Doch gilt's, der Gnomen Wühlen Halt zu bieten!
Drum bin ich traurig, doch zum Kampf bereit.
Doch hat der Gram, der am Gemüt mir rüttelt,
Des Hiebes Reime kräftig durchgeschüttelt.

II. Hieb

Sich auf's Duell entschieden freut.
Er sollte von den Hieben lassen:
Wie kann er mich, den Lieben, hassen?
Er würde besser mit mir heute laben!
Wie kann ein Reych so schlimme Leute haben?
Doch wird das Glück bald Il-Carlotto meiden,
Erlebt er Hägars Kampfesmotto: Leiden.
Um Gnade wird der schwache Süchtling flehn -
Doch wird man ihn als armen Flüchtling sehn!
Selbst wenn er sich nach dem Verstecke reckt. –
Egal! Ich finde ihn. Wo auch der Recke steckt.
Dann sieht man, wie der Mut des Laffen wiegt,
Der unterm Hieb von des Hägars Waffen liegt.
Denn ich besiege einen Wichtel leicht,
Der immer schon dem hellen Lichtel weicht.
Es trägt der Gnom, der ewig Hodenlose,
Am liebsten eine feste Lodenhose.
Ja, Lodenschutz will er am Schosse haben.
Sollt' noch so schlimm daran die Hose schaben..
Lasst Lodens Glanz ihm auf die Waden scheinen, -
Wer will, wo nichts ist, auch um Schaden weinen.
Bald wird ihm noch das Herze kalten,
Kann kaum noch eine Kerze halten!
Bis er zum Boden vor dem Throne sinkt,
Der dann auf Hägar, Uhus treuen Sohne, trinkt.

III. Moral:

Wenn, bring' sie lieber meuchlings um die Ecken.
Du, Hägar, gräm' dich nicht um jeden Gnom
Und nimm, zur Schonung deiner Nerven, Brom.