gegen Jk Dirk (später Rt Cor-Vet)

Junker Dirk (inzwischen Rt Cor-Vet) besaß die Kühnheit, noch im Junkerstand Streit mit Hägar zu suchen.

Erster Hieb
(musikalisch , Melodie "Der Blusenkauf" von Otto Reuter)

Wenn einer Streit sucht, ist das schlimm.
Hört , wie's mit Junker Dirk erging,
Der unbedingt, kaum mannesbar,
Auf ein Duell ganz gierig war.
Der Anlaß wird ganz einerlei:
Schon ruf ich den Beamten bei.
Den Handschuh her! Schon fliegt er auch
Dem ersten besten vor den Bauch.
Das wird, spricht Dirk, mein Höchstes.
Wen fordre ich als Nöchstes?

Das fing schon früh als Knappe an,
Kaum daß ein Schwert er halten kann,
Weiß er nur eins: nach Streit zu schaun,
Um andre Knappen zu verhaun.
Die Ursache ist ganz egal,
Hauptsache ist, es staubt einmal!
Zum Junkermeister, dem vor Schreck
Das Haar ergraute, sprach er keck:
Viel Kämpfe muß ich wagen,
Ich lerne alle schlagen.

Als Junker dann, wird dreister er:
Da bremst ihn nichts und niemand mehr.
Den Handschuh hat er frech gemopst
Und ist damit herumgehopst.
Bin ich erst einmal Rittersmann
Dann fang ich damit Krumpel an!
Der Junkermeister ward vor Qual
In dieser Zeit fast völlig kahl:
Ist Dirk erst groß geworden,
Wen wird der alles fordern?

So träumte Dirk von Kampf und Streit,
Doch leider war's noch nicht soweit.
Weil für des Junkers ganzen Stuß
Zum Kampf der Junkermeister muß.
Dabei ist dieser Junker scharf,
Daß er es selber machen darf.
So träumt er stets, man glaubt es kaum,
Den selben, immer gleichen Traum:
Bei Uhu und Gewitter,
Bald fordre ich 'nen Ritter

Und dann kam, noch vor'm Ritterschlag,
Für Junker Dirk der große Tag.
An dem ein Ritter, Hägar, kam,
Erstmals Notiz vom Junker nahm.
Schaut mir so einer ins Gesicht,
So fühl ich mich beleidigischt!
Das lasse ich mir nicht entgehn,
Der soll mit mir im Kampfe stehn.
Ich fecht wie ein Warägar
Und fordre jetzt den Hägar.

Man ahnt wohin das führen kann:
Ist Junker Dirk erst Rittersmann,
Schmeißt er den Handschuh Tag und Nacht,
Bis er uns alle umgebracht.
Hat er den letztem dann besiegt
Daß alles tot am Boden liegt.
Schreit er: Mein Reych! Mein ganzes Glück!
Wie, alle hin? Nen Augenblick!
Und stolz den Brustkorb wölbt er:
Dann fordre ich mich sölbter!

Zweiter Hieb

Da hat man einen Junker groß gezogen,
Ihn voller Liebe Dirk das Herz geheißen,
Ließ ihn in allen Künsten unterweisen
Und war ihm stets mit Freundesmut gewogen.

Wie traurig ist man dann, wenn er sich wendet
Und diese Mühen nicht mit gleichem segnet.
Nein, einem Freund den Fehdehandschuh gegnet,
Auf daß der, ohne Grund, sein Dasein endet.

Was trieb den Junker, der sich so erfrechte?
War in ihm Lust auf frühen Ruhm geweckt,
Daß ihm Ver- und auch Anstand weggeschwommen?

Doch, wer mit großen Hunden pinkeln möchte,
Hat, wenn er auch sein Bein nach Kräften streckt,
Den Strahl des Meisters meistens abbekommen.