gegen Kon-Fex (39 Wormatia)

Der schlafende Junkermeister

Thema und Hintergrund:
Zwischen den Reychen Wormatia und Zu den Gyssen besteht ein besonderes Freundschaftsband. Die Reyche treffen sich jährlich, um eine Freundschaftskette zurückzubringen, die ihnen in der Jahrung zuvor mit einem Einritt übergeben worden ist.

Bei dem fröhlichen Treffen a.U.134 in der Hessenburg machte sich der Wormate
Rt Kon-Fex, Junkermeister seiner Reychs, über den vermeintlch schlafenden Ambtsbruder Paroli lustig.
Dieses führte, wie unten beschrieben, zu einer Forderung durch Parolis Patensohn Hägar. Das Duell fand beim Gegenbesuch im Nibelungenhort der Wormatia statt, am 25. im Lenzmond a.U. 135.
Der Thron gab in seiner Weisheit als Thema vor:
Seid allzeit bereit
Zu einem echten Freundschaftsstreit!

Es war des Christmonds schöne Zeit.
Die Gyssen-Burg lag tief verschneit,
In Watte fast gebettet.
Und auch im warmen Rittersaal,
Da schien beim Trunke und beim Mahl,
So mancher angekettet.
Wie saßen Gyssens Sassen hie
In Eintracht und in Harmonie.

Es blies ein kalter Wind aus Ost.
Die Schwerter waren voller Rost,
Man nutze sie nur mäßig.
Des Reyches Handschuh lag im Staub,
Der Würmer und der Motten Raub,
Denn die war'n auch gefräßig.
In Harmonie und Frieden schlief
Das Gyssen-Reych, schön und auch tief.

Dass dem, den Uhu herzlich liebt
Er manchmal harte Prüfung gibt,
Muss man erfahren habend.
In einer Sippung im Advent,
Wo in der Burg manch Lichtlein brennt
Da saßen wir am Abend.
Und hörten, was die Herrlichkeit
So alles weiß zur Weihnachtszeit.

Man ahnt zum Glück oft nicht, was blüht.
Da - plötzlich kam, aus Richtung Süd,
Ein Haufen angezogen.
Wie aus des Himmels Blau ein Blitz.
Nahm lärmend von der Burg Besitz
So war es, ungelogen.
Von Gyssens Weihnachtszeit-Idylle
Blieb danach leider nicht mehr ville.

Es war Wormatias muntre Schar,
Die weither eingeritten war
Um uns so zu erfreuen.
Schon saßen alle bei uns drin
Und lärmten fröhlich vor sich hin:
Das Freundschaftsband erneuen!
Sie brauten Feuerzangenbowle
Und leerten sie, zu unsrem Wohle.

Weil dieses Zeug zum Kopfe zieht,
Geschah’s bald, dass der Handschuh fliegt
Weil sie da Händel kriegen.
Die Gyssner mieden das Gebräu
Und ließen auch, mit edler Scheu,
Den Handschuh seitlinks liegen.
Und so hält’s auch unser Junkermeister,
Der brav und ruhig - Paroli heißt er.

Er saß mit seinen Junkern allen
Und hört das Treiben mit Missfallen,
Die Augen fest geschlossen.
Meint mancher auch, er schliefe nur -
's war ihm nur wieder die Natur:
Er hat es nicht genossen.
Ging es nach ihm, vertauschte edel,
Der Gysse Schwert mit Palmenwedel.

Wie anders da Wormatia
Kon-Fex voran - ja ja, ja ja
Der dort die Junker hütet.
Ihm ist Parolis Schläfrigkeit
Sogar ein Grund zu Heiterkeit
Was Hägar ihm vergütet
Mit Handschuhwurf! Er ist bereit,
Zu einem echten Freundschaftsstreit.

Drum, Kon-Fex, wehrt Euch eurer Haut,
Wenn alles nunmehr auf Euch schaut.
Führt eine gute Klinge.
Ich trage Eure Hiebe froh.
Macht Ihr’s mit meinen ebenso.
Auf dass der Streit gelinge.
Woll'n uns der Hiebe auch nicht schämen,
Denn Geben ist doch seliger als Nehmen.

Und wenn Paroli dann noch pennt -
Wenn uns ein Streit längst nicht mehr trennt,
Lass und nicht lange trödeln.
Dann sollten wir zusammen geh'n
Und zeigen: Schwertkampf ist doch schön
Ihm selbst und den andern Dödeln.
Vielleicht kommt er ja selbst darauf
Nimmt mal den Handschuh auf -

So wie es in Wormatia Sitte.
Macht weiter so, ist meine Bitte.