Schwejk (276 Zu den Gyssen) zum 2.

Man schlägt sich klassisch

Ein Folgeduell zum Ende der Winterung 128/129. Zufällig hatten beide Contrapaukanten (wie Schwejk zu sagen pflegte), ohne Absprache untereinander, die Rede des Antonius aus Shakespeares Julius Caesar zum Auftakt ihrer Hiebe gewählt.

Erster Hieb
in shakespeareschen Jamben

Schlaraffen, Bürger, Römer, hört mich an!
Nicht schmähen will ich Hägarn, nein, ihn preisen,
Denn Hägar ist ein ehrenwerter Mann.
Ihr hörtet, wie er mit geborgten Versen
Vor ein paar Wochen schüttelreimte wider Schwejken
Und mit gar krauser Red' das allgemeine Ohr erschüttert;
Gar so, dass wohl verschlossne Plomben fielen aus den Zähnen!
Fragt Junker Klausen dort, der Tags darauf,
Mit scharf gezwicktem Bohrer seinen Zahn neu polumbieren musste.
Doch schmähen, nein, den Hägar. Doch ihn preisen?
Ihm preisen, frag ich die schlaraffische Mischpoche?
Gar wenn, er mit gesträubten Federn, Händel suchend
Den Dolch quer im Geheg' der Zähne,
Arglose Sassen anfällt, und nicht nur das Leben fordert,
Nein. auch das Beuschel ihm heraus reißt!
Seinem Blutdurst frönend, gleich dem Vampir,
Aus den fernen Bergen Transsylvaniens.
Nein, preisen nicht, denn er ist sonst ein ehrenwerter Mann.
Drum sag ich's frei heraus
Nur der gift'ge Zahn der Otter, mit Tollwut infiziert,
Kann solche Wunden schlagen. Dann, kaum dass sie verharscht,
Naht wieder er mit geiferndem Geschrei;
Die Lefzen weit herab gezogen, dass sie fast das Knie berühren.
Jedoch ist er ein ehrenwerter Man. Doch preisen, frag' ich,
Solch Ungetüm, denn wenn Aurorens Finger
Das lichte Morgenrot am dämmernden Horizont
In zarten Farben zeichnet, dann schreckt aus schwerem Schlummer,
Der Schwejk, aus seinem Pfühle, denn arg geträumt hat er
Von diesem Werwolf, und nur eines hilft noch,
Den Knoblauch, diese heil'ge Pflanze!
Aioli, isst sie sonst mit krachendem Gebiss
Mit erhobner Faust ihm s verzerrte Gesunz zu halten
Und dann um Mitternacht, beim Schein des neuen Mondes
Ihm einen gehärteten Eichenpfahl ins Herz zu stoßen.
Denn Tobsucht und der Vampirismus sind gefählich, infektiös.
Dieses war der erste schwere Hieb, den das Reych gut, Hägar aber kaum verstanden hat.

Zweiter Hieb
in Limericks

Einem Wiking-Rabbiner aus Drottningsholmend
Kam ein struppiges Hundviech zugerennt.
Er tät' Hägar ihn heißen.
Das Vieh tat gleich beißen
Ich tät's auch, wenn man mich so nennt.

Auf einer Sundainsel, im Dorfe Inok,
Bekam ein Mann einen Schock.
Er nahm quermaul einen Kris,
Schrie wie am Spieß,
Hieß Hägar, drum lief er Amok.

Es lebt'einst ein Mann in Hägarsinkeln.
Der konsultiert den Professor Schinkeln
Wegen Harnverhaltung. Und
Jetzt hat er 'nen Hund
Und lässt ihn für sich immer pinkeln.

Dritter Streich
in Form des ABC von ES Huckebein nach der Melodei
"Im Ameis'haufen wimmelt es
Der Aff' frisst oft Verschimmeltes."

nur nicht der Reihe nach im Alphabet, sondern,
wie es dem verwirrten Geist Hägarns zukömmt,
querbeet. Zuerst ein Vers mit einen schweren mit Q:

Quell trinkt man gern zu gratinierten Spargeln
Hägar schmiert Marmelad' auch auf Olomützer Quargeln.

Von Xanten am Rheine kam Siegfried gesprengt,
Xerxes hat am Bosporus Hägarn angesengt.

Die Orgel durch die Kirche braust
Hägar sitzt in der Fron beim Prüfling Dr. Faust.

Der Zitteraal verteilt elektrische Rucker,
Hägar verschlingt Salzhering mit Zucker.

Das Jagdhorn durch die Auen schallt.
Wenn Hägar nötet, düngt's den Wald.

Der Abendwind um Berge weht,
Wo Hägar oft vorm Abgrund steht.

Die Bienen liefern Honigseim
Und Hägar fällt mit Plumps hinein.

Der Christbaum erstrahlt im Kerzenlicht
Der Churfürst nimmt Hägar die Sicht.

Der Dachs gräbt Löcher in die Erde.
Hägar im Dreck, schreit gerne: Merde!

Der Eiger glänzt im Gletscherfirn,
Die Rübe Hägars ist kein Superhirn.

Der Hund, der selten Futter kriecht,
Gern an Hägarns Hose riecht.

Nun sei 'genug mit fröhlichen Gebolz.
Dir, Hägar, sag' ich nur: Gut Holz!

Stell dich in eine Ecke, gib a Ruh'.
Adieu mit Handkuss und dazu: Lulu!


Erwiderung und Duellhiebe von Hägar